5.4 Versandfähigkeit unverpackte Stückgüter




Durch entsprechendes Packen sind Ladeflächenbegrenzungen oder eingefügte Hilfswände gleichmäßig zu belasten. Ladelücken oder Punktbelastungen sind unbedingt zu vermeiden. Versandfähig sind Güter nur, wenn sie am Fahrzeug keine Schäden anrichten können:


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Abbildung 5.4.15 – 16: Punktbelastung von Stirnwänden, Ladelücken u.ä. begünstigen Schäden [W. Strauch]


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Abbildung 5.4.17 : Schwache Stirnwand [W. Strauch]

Die Beförderungsfähigkeit von Stahlträgern und ähnlichen Ladungen ist bei Fahrzeugen mit normalen Stirnwänden dann gegeben, wenn eine durchgängig hohe Reibung garantiert ist und die Ware ohne Ladelücken an der Stirnwand anliegt:


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Abbildung 5.4.18 : Ausreichende Sicherung durch hohe Reibung und Stirnwand-Blockierung [W. Strauch]


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Abbildung 5.4.19 : Stramm an die Stirnwand geladene Stahlträger [W. Strauch]

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Abbildung 5.4.20: Verwendung von Sandwich-Unterlegern [W. Strauch]

Abbildung 5.4.21: Schwerlastmatte [W. Strauch]

Ein Verrutschen oder Verrollen von Unterlegern kann bei Rungenfahrzeugen durch derartige Eigenkonstruktionen verhindert werden:


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Abbildung 5.4.22 : Fixierung von Unterlegern mit angeschraubten Lochblechen [W. Strauch]

Festgelegte Unterleger sind beim Laden und Entladen durchaus praktisch. Einem Verschub bei Transporten mit Ladelücken vermögen die angeschraubten Bleche allerdings nicht zu widerstehen.

Als Mindestsicherung reichen bei der gezeigten Partie von ca. 24 t zwei Niederzurrungen aus, um eine Reibungsminderung durch Schwingungen auszuschließen. Als RH-Material sollten unbedingt Schwerlastmatten gemäß Abb. 21 verwendet werden, weil diese auch hohen Drücken über lange Zeiträume standhalten.


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Abbildung 5.4.23 : Mit Holz ausgefüllte Ladelücke, mittig vorgespannte Ketten zur Mindestsicherung [W. Strauch]

Die Längssicherung ist über die Reibung und den Formschluss zur Stirnwand sichergestellt, die Quersicherung allein durch die Reibung.

Unverpackte Aluminiumprodukte wie Sows, Walzbarren oder Rundbarren können in oder auf allen möglichen Fahrzeugen befördert werden. Die Produkte sind unempfindlich, da sie weiterverarbeitet werden. Daraus ergeben sich vielfältige Sicherungsmöglichkeiten. In Kapitel 9 werden Beladefälle für derartige Ladungen gesondert behandelt.


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Abbildung 5.4.24 : Lose Aluminium-Sows [K. Brändle]


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Abbildung 5.4.25 : Lose Aluminium-Walzbarren [K. Brändle]


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Abbildung 5.4.26 : Lose Aluminium-Rundbarren [K. Brändle]

Auch wenn es sich „nur“ um Aluminium handelt, wird die Sicherung deutlich erleichtert, wenn für hohe Reibung gesorgt wird. Verwendete Unterleger oder Zwischenleger sollten aus „Sandwichmaterial“ bestehen, rechteckigen Querschnitt haben und immer flach ausgelegt werden. Sind zusätzlich belastungsfähige Stirnwände oder Steckrungen zur Sektionierung vorhanden, können zur Sicherung Niederzurrungen eingesetzt werden. Bei geringer Reibung ist das unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht mehr möglich, da die benötigte Anzahl der Niederzurrungen zu groß wird. Dann sind Direktsicherungen erforderlich.

Ladungen aus Beton sind überaus zahlreich. Da es sich fast immer um fertige Produkte handelt, ist viel Sorgfalt erforderlich, damit die Teile nicht beschädigt werden. Auch diese Produktgruppe wird speziell in Kapitel 9 behandelt.


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Abbildung 5.4.27 : Frühbeetkästen aus Waschbeton [W. Strauch]


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Abbildung 5.4.28 : Betontafeln, mit unterschiedlich platzierten Unter-und Zwischenlegern [W. Strauch]

Vielfach wird davon ausgegangen, dass Beton hohe Reibungswerte aufweist. Gegossene Betonteile sind jedoch mitunter „aalglatt“. Rechteckformate sollten als Sandwich-Unterleger und Zwischenleger bevorzugt werden. Um Rissbildung oder Brechen zu vermeiden, dürfen die Abstände der Unter- bzw. Zwischenleger nicht zu groß gewählt werden. Sie müssen möglichst  senkrecht „fluchten“, damit keine unzulässigen Biege- bzw. Knickkräfte wirksam werden. Abb. 28 zeigt rechts wie es sein sollte und links, was zu vermeiden ist.