3.5 Komplexe Sicherungsanordnungen


Eine vollständige Sicherungsanordnung soll den zu erwartenden Kräften auf die Ladung in allen Richtungen standhalten. Aus wirtschaftlichen Gründen wird man versuchen, dieses Ziel mit möglichst geringem Aufwand zu erreichen. Es ist daher naheliegend, die vorhandenen Fahrzeugaufbauten zu nutzen und die Sicherung mit Niederzurrung und/oder Direktzurrung zu ergänzen. Daraus ergeben sich komplexe Anordnungen, die vor allem in Längsrichtung zum Fahrzeug asymmetrisch sein können.

Unabhängig von Asymmetrie können Sicherungsanordnungen „statisch unbestimmt“ sein. Statische Unbestimmtheit entsteht, wenn Sicherungsmittel von ungleichem Verformungsverhalten in gleicher Richtung wirkend eingesetzt werden. Die von diesen Sicherungsmitteln übertragenen Kräfte ergeben sich dann nicht mehr aus einer einfachen Gleichgewichtsrechnung, sondern aus ihrer individuellen Verformung.

Die derzeit gültige Norm DIN EN 12195-1:2011 gibt Berechnungsgleichungen ausdrücklich nur für symmetrische Zurrverfahren an und verlangt besondere Maßnahmen bei statischer Unbestimmtheit, ohne jedoch diese zu nennen. Deshalb werden in diesem Handbuch die Grundsätze für die Beurteilung asymmetrischer und statisch unbestimmter Sicherungsanordnungen anhand einiger typischer Beispiele erörtert und genannt. Bei dieser Gelegenheit werden immer wieder Formeln gebraucht und Beispiele gerechnet. Dazu werden an dieser Stelle die verwendeten Größen und Symbole aufgeführt.

LC = zulässige Belastung des Zurrmittels [daN]
F0 = Vorspannkraft im Zurrmittel [daN]
FW = wirksame Belastung bei Einhaltung von LC im empfindlichsten Zurrmittel [daN]
DN = normierte Federkonstante [daN]
X = Längskomponente des Zurrmittels [m]
Y = Querkomponente des Zurrmittels [m]
Z = Vertikalkomponente des Zurrmittels [m]
L = Länge des Zurrmittels [m]
ΔL = Längenänderung des Zurrmittels [m]
ΔX = Längenänderung der Längskomponente = Ladungsbewegung längs [m]
ΔY = Längenänderung der Querkomponente = Ladungsbewegung quer [m]
3.5.1  Statisch unbestimmte Direktzurrungen
3.5.2  Asymmetrische Direktzurrungen
3.5.3  Kombination von Niederzurrung und Direktsicherung
3.5.4  Kombination von Direktzurrung und Blockierung
3.5.5  Sichern von überbreiten Ladungen
3.5.6  Kompaktieren zur Sicherung gegen Rutschen
3.5.7  Kompaktieren zur Erhöhung der Standsicherheit