6.4 Ladeflächenbegrenzungen und fahrzeuggebundene Sicherungseinrichtungen


6.4.3.4 Steckrungen




Bei der Anschaffung von Fahrzeugen sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass die Steckrungen möglichst vielseitig eingesetzt werden können. Die rechteckigen Seitenrungen, die mit der Schmalseite eingesetzt werden, vergrößern zwar die Ladefläche, erhöhen aber deutlich den Sicherungsaufwand. Insbesondere im Stahlhandel spielt die Ladefläche keine entscheidende Rolle.


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Abbildung 6.4.3.4.24: Abgeknickte Runge [GDV]

Das Bild lässt vermuten, dass hier eine falsche Runge in die Tasche eingesteckt wurde.


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Abbildung 6.4.3.4.25: Durch verrutschte Ladung beschädigte Rungen [W. Strauch]

Durch die mangelhafte Sicherung und die Ladelücke zwischen Rungen und Ladung sind die Holzpakete auf dem Lastkraftwagen verrutscht und haben die Rungen verformt. Infolge der Lücke wurden dynamische Kräfte wirksam, denen die Rungen nicht genügend Widerstand entgegen zu setzen hatten. Auch hier sind es rechteckige Rungen, die auf der Schmalseite belastet wurden. Der Schaden trat beim Linksabbiegen nach einem Ampelstopp auf.


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Abbildung 6.4.3.4.26: Blick von hinten rechts auf ein geladenes Anlageteil [W. Strauch]

Die Rungen haben das Format 100 mm x 50 mm bei 5,6 mm Wandstärke. Gemäß Diagramm von Abb. 15 kann eine derartige Runge in 0,5 m Höhe einer Kraft von 815 daN widerstehen, bei 0,3 m Höhe sind es 1310 daN.


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Abbildung 6.4.3.4.27: Blick von hinten links auf das Anlageteil [W. Strauch]

Es ist zu bezweifeln, ob die beiden Rungen das „Wandern“ des Anlageteils nach hinten verhindern können.


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Abbildung 6.4.3.4.28: Sieben rechteckige Steckrungen zur Sektionierung von Grobblechen [W. Strauch]

Die Rungen haben das Format 12 cm x 6 cm und eine Wandstärke von 8 mm. Nur bei Verfügbarkeit von Belastungsdiagrammen oder -tabellen dieser Rungen können korrekte Werte ermittelt werden.


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Abbildung 6.4.3.4.29: Stirnwandersatz aus Steckrungen [W. Strauch]

Die Plattenpakete können durch die Steckrungen an Bewegungen nach vorn gehindert werden, wenn sachkundig zwischen Ladung und Rungen mit Kanthölzern o.ä. blockiert wird. Durch die handwerklichen Fehler bei der Sicherung ist das nicht der Fall.


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Abbildung 6.4.3.4.30: Quadratischen Einstecktaschen und Rungen [W. Strauch]

Mit derartigen Rungen können ausreichend starke Blockierungen geschaffen werden. Leider sind die abgebildeten Rungen bereits durch vorherige Überlastung verformt.


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Abbildung 6.4.3.4.31 – 32 : 
Quadratische Runge mit Aufkleber [W. Strauch]

Dem Aufkleber kann entnommen werden, dass sich einigermaßen brauchbare Werte für die Ladungssicherung dann ergeben, wenn die Rungen im unteren Bereich belastet werden.


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Abbildung 6.4.3.4.33: Nach der Tabelle gezeichnetes Diagramm [W. Strauch]

Die waagerecht gezeichneten blauen Linien geben maßstäblich die in der Tabelle des Aufklebers gegebenen Belastbarkeitswerte wieder. Es muss sich um gerundete Werte handeln, da sich keine harmonische Kurve zwischen diese Werte legen lässt.


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Abbildung 6.4.3.4.34: Steckrungenverwendung
zur Sicherung von Baustahlmatten [W. Strauch]

Anhand der bisher gezeigten Belastbarkeits-Diagramme ist zu erkennen, dass bei einer Schubverformung der Mattenbündel im oberen Bereich die Rungen die dabei entstehenden seitlichen Kräfte nicht aufnehmen können.


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Abbildung 6.4.3.4.35: Oben mit Ketten verspannte Rungen [W. Strauch]

Über die Erhöhung der Rungenbelastbarkeit durch Verspannungen liegen keine Werte vor, insbesondere nicht über straffe Verspannungen mit hochfesten Ketten an Zurrpunkten, die mit der Kettenbelastbarkeit mindestens identisch sind. Eine Erhöhung der Belastbarkeit ist damit in jedem Fall zu erzielen.