6.3 Ladeflächen und Lastauflagen




Großvolumige oder schwere Ladungen sollten grundsätzlich mit dem Schwerpunktzeichen gemäß DIN 55402 Teil 2 gekennzeichnet werden und nicht mit dem bei Konstrukteuren üblichen Zeichen:


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Abbildung 6.3.51 – 52: Schwerpunkt nach DIN 55402-2 und nach Konstruktionskennzeichnung [W. Strauch]


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Abbildung 6.3.53: „Konstruktionssymbol“ an einem „brandneuen“ Sattelanhänger [W. Strauch]

Das Symbol ist hier offensichtlich zur Kennzeichnung der Fahrzeugmitte verwendet worden, da die Abstände zum vorderen und hinteren Ende des Fahrzeugs gleich sind. Es ist keinesfalls ein „Schwerpunktsymbol“, denn der Massenschwerpunkt liegt nicht an dieser Stelle. Durch falsch verwendete Symbole wird der Beladende eher verwirrt als informiert.

Eine Schwerpunktkennzeichnung nach DIN 55402-2 an der richtigen Stelle ist dann sinnvoll, wenn der Sattelanhänger Transportgut ist und dazu aufgeladen und auf der Ladefläche platziert werden muss.


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Abbildung 6.3.54: Schwerpunktkennzeichnung an einem Sattelanhänger [W. Strauch]

Die Kennzeichnung erleichtert das Anschlagen. Gleichlange Gehänge, in gleicher Entfernung vom Schwerpunkt angeschlagen, halten den Anhänger während des Umschlags waagerecht. Zum Absetzen auf dem Transportfahrzeug kann die richtige Position so ebenfalls besser eingeschätzt werden.

Worauf soll die Kennzeichnung bei diesem Fahrzeug hinweisen?


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Abbildung 6.3.55: Nicht eindeutige „Schwerpunkt“-Kennzeichnung [W. Strauch]

Ist der Masseschwerpunkt im Leerzustand gemeint? Dann ist die Verwendung des Symbols von Abb. 6.3.51 richtig und sinnvoll. Möglicherweise ist aber gemeint, dass an dieser Stelle der Masseschwerpunkt der Gesamtladung platziert werden soll. Leider geht das aus der Kennzeichnung nicht hervor.


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Abbildung 6.3.56: Mittig angebrachtes „Schwerpunktsymbol“ an einem ausziehbarem Auflieger [W. Strauch]


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Abbildung 6.3.57: Vergrößerte Darstellung des Aufklebers [W. Strauch]

Im eingeschobenen Zustand des Tiefbettes kennzeichnet das Symbol die Mitte der Ladefläche. Soll das grüne „V“ bedeuten, dass der Lastschwerpunkt einer Ladung dann dort platziert werden soll? Ist das grüne „V“ als Häkchen für richtig zu verstehen? Im ausgezogenen Zustand ist das Symbol nicht mehr mittig. Heißt das rote „X“, dass der Ladungsschwerpunkt sich nicht mehr an dem Zeichen orientieren darf?

Die Abbildungen 6.3.55 und 6.3.57 verdeutlichen, wie wichtig international einheitliche Regelungen für zu verwendende Symbole und deren Bedeutung sind.

Ein verständliches Symbol ist hier zu sehen:


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Abbildung 6.3.58 – 59: Lastschwerpunktsymbol am linken Fahrzeugrahmen [W. Strauch]


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Abbildung 6.3.60: Lastschwerpunktsymbol an der rechten Fahrzeugseite [W. Strauch]

Bei der Beladung ist das Symbol nicht berücksichtigt worden, das mag daran liegen, dass der Schwerpunkt der Ladung falsch eingeschätzt wurde. Da keine Schwerpunktmarkierung an der Kombiwalze angebracht ist, kann er als mittig angenommen werden. Zur weiteren Betrachtung wird angenommen, dass der Schwerpunkt ausmittig ist und näher an der Walze liegt.

Unter günstigen Verhältnissen können die schrägen Kröpfungen zur Ladungssicherung genutzt werden. Werden sie bündig angefahren, kann der Formschluss an der Kröpfung als „Vorlegekeil“ dienen. Hier ist das nicht der Fall. Ein erhöhter Sicherungsbedarf ist nötig.


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Abbildung 6.3.61: Die Ladelücke bedingt einen höheren Sicherungsaufwand [W. Strauch]