1.4.6  Belastungen von Stückgut beim Umschlag
mit dem Kran

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Unabhängig davon, ob Stahlseile, Ketten oder Gurte zum Anheben verwendet werden, ergibt sich ein gleichartiges Belastungsbild:



Abbildung 3: Umschlag ohne Traverse



Beim Umschlagen mit dem Kran ergeben sich Druckkräfte im Deckelbereich zwischen den sich gegenüberliegenden Anschlagpunkten der Seile, Ketten oder Gurte. Legt man die in Abbildung 3 gezeigte Anordnung der Anschlagmittel mit einem spitzen Winkel von max. 60° zugrunde, so ergibt sich rechnerisch eine Druckkraft von ca.

FD = 0,145 · FG

(FG = Gewichtskraft des Packstücks).

Es ist darauf zu achten, dass der Schwerpunkt des Transportgutes mittig zwischen den Seilen liegt und das Anheben über dem Schwerpunkt erfolgt.

Durch den Schrägzug der Seile treten an der Deckelkonstruktion Druckkräfte FD auf, die durch entsprechende positionierte Deckelunterzüge abzufangen sind. Diese werden dabei auf Längsdruck und Knicken beansprucht. Zusätzlich sind Deckelstützhölzer erforderlich, die ebenfalls auf Längsdruck und Knicken beansprucht werden. Schließlich sind zwischen die Längskufen auf Höhe der Seilumlenkpunkte Füllstücke einzufügen (siehe Kapitel 6.9), die ebenso wie die Deckelunterzüge und Deckelstützhölzer auf Längsdruck und Knickung beansprucht werden.

An den Seilumlenkpunkten der oberen Packstückkanten sind geeignete Umlenkbleche zur Druckverteilung der Umlenkkräfte vorzusehen:



Abbildung 4: Beispiel Kranumschlag mit und ohne Traverse



Die Kistenhöhen und -breiten sowie die Seilreibungskräfte spielen keine Rolle.

In der Praxis ist allerdings häufig mit unterschiedlichen Spreizwinkeln der Seile / Ketten zu rechnen. Aus diesem Grund muss grundsätzlich für Berechnungen eine Druckkraft von

FD = 0,3 · FG

angesetzt werden.

Beim Handling mit dem Kran wird auch die Bodenkonstruktion von Packstücken belastet. Die folgenden Beispiele zeigen unterschiedliche Belastungen:



Abbildung 5: Umschlag mit dem Kran, Bodenbelastungen


Um Biegebelastungen des Bodens beim Kranumschlag zu vermeiden oder klein zu halten, müssen die Anschlagstellen möglichst unter den Auflagern der Packgüter liegen. Dieses gilt auch für den Umschlag mit dem Stapler.





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