1.3  Die mechanisch-dynamischen Belastungen

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Die mechanisch-dynamischen Belastungen resultieren aus den Bewegungen der Verkehrsträger und des Umschlags. Dynamische Belastungen werden immer als x-faches der Erdbeschleunigung angegeben. Die Erdbeschleunigung ist eine Konstante und beträgt 9,81 (∼10) m/s² = 1 g.

Dynamische Belastungen sind ursächlich für das Rutschen von Packstücken auf Ladeflächen, Veränderungen der Druckbelastungen auf den Deckeln, das Losreißen von Packgütern innerhalb von Verpackungen und die Verformung von Packstücken.

Statische Stapellasten werden während des Transportes und des Umschlags durch dynamische Komponenten überlagert, sodass es zu einer Erhöhung oder einer Verringerung der Druckbelastung kommt. Verantwortlich sind hierfür die vertikalen Beschleunigungen, die bei Transport und Umschlag auftreten, siehe Tab. 1.

Wird zum Beispiel die statische Deckellast von 1 t/m² durch eine dynamische vertikale Komponente von ± 0,8 g überlagert, siehe CTU-Packrichtlinie, so bedeutet das, dass die Deckellast zwischen 0,2 und 1,8 t/m² schwankt.

Aus diesem Grund werden Festigkeitsberechnungen für Kisten, die überstaut werden, immer mit der Annahme einer Deckelbelastung von 1,8 t/m² durchgeführt.

Bei der Belastung von Kistendeckeln ist darauf zu achten, dass die Lasten gleichmäßig eingebracht werden. Punkt- oder Linienlasten müssen durch geeignete Maßnahmen, z. B. durch Stauholz, in Flächenlasten umgewandelt werden.

Ist mit höheren oder geringeren Stapelstauchdrücken zu rechnen, so muss die statische Stapellast nach folgender Formel berechnet werden. Voraussetzung hierfür ist die Kenntnis des Gewichts der darüber gestauten Ladung.

    dabei ist

    h = Packstückhöhe [m]

    hst = Stauhöhe [m]

    σ = spez. Masse (Gewicht) der darüber gestauten Packgüter [t/m³]



Berechnungsbeispiel:

Annahmen

 Packstückhöhe = 3 m
 Laderaumhöhe = 8 m
 Massengewicht der darüber gestauten Ladung 0,2 t/m³




Höhere Stapellasten können sich beim Seetransport aufgrund unterschiedlicher Laderaumhöhen ergeben. Beim Land- und Containertransport ist dies weniger zu erwarten.

Die dynamischen Belastungen für die einzelnen Verkehrsträger sind in verschiedenen Richtlinien und Normen genannt:

 VDI 2700 für den Lkw-Landverkehr
 VDI 2700 / 7 für den kombinierten Ladungsverkehr (KLV)
 CTU Packrichtlinie für den kombinierten Verkehr Straße, Schiene, See
 RID  





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