Limetten [English version]

Inhaltsverzeichnis

Allgemein:
Informationen zur Ware
Verpackung
Transport
  Containerfähigkeit
  Ladungssicherung


Risikofaktoren und Schadenverhütung:
Temperatur Geruch
Feuchte Verunreinigung
Lüftung Mechanische Einflüsse
Biotische Aktivität Toxizität /  Gesundheitsgefährdung
Gase Schwund / Abhandenkommen
Selbsterhitzung / -entzündung Schädlingsbefall / Krankheiten




Informationen zur Ware

Warenname

Deutsch Limetten
Englisch Limes
Französisch Limonettes
Spanisch Limóns
Wissenschaftlich Citrus aurantiifolia
KN/HS-Nummer * 0805 30 90


(* Kombinierte Nomenklatur / Harmonisiertes System der EU)



Warenbeschreibung

Die Limette, die zur Familie der Rautengewächse (Rutaceae) gehört, stammt aus dem Gebiet Südostasiens. Die Gruppe der sauren Limetten hat auf dem Weltmarkt im Gegensatz zu den süßen einen erheblich höheren Anteil. In Europa werden nur saure Limetten vertrieben.

Wie auch die anderen Zitrusfrüchte bestehen Limetten aus drei Schichten:

der äußeren Schale (Flavedoschicht), deren Drüsen ätherische Öle abscheiden, die den typischen Zitrusgeruch erzeugen
der weißlichen Albedoschicht (innere Schicht der Schale)
dem aus ca. 8…10 Segmenten bestehenden Fruchtfleisch, welches aus den sogenannten Saftschläuchen besteht.


Von der Form und vom Aussehen ähneln Limetten sehr den Zitronen, sie haben jedoch keine endständige Warze. Die Flavedoschicht ist zunächst dunkelgrün, ändert ihre Farbe jedoch mit zunehmender Reife über grün nach gelb. Ist die Limette vollreif, beginnt ihre Schale zu glänzen. Das grünliche und meist samenlose Fruchtfleisch ist nun sehr saftig und schmeckt sauer. Da die Limette die kälteempfindlichste Zitrusfrucht ist und ihre Schale dünner als die der Zitrone ist, besitzt sie schlechtere Transporteigenschaften.

Limetten sind in zwei Sortengruppen unterteilt:

"Westindische-, Mexikanische- oder Key-Limette": kleiner, samenhaltig
"Tahiti- oder Persische Limette": größer, kernlos, weniger aromatisch


Nach [5] ist der Farbumschlag der Schale kein zuverlässiger Maßstab für den Reifegrad der Frucht. Der Schalenglanz zeigt an, ob eine Frucht reif ist oder nicht. Glänzende Limetten sind reif, auch wenn sie noch grün oder grünfleckig sind. Außerdem kann der Reifegrad nach dem Brix-Wert gemessen werden. Er bestimmt das Zucker/Säure-Verhältnis des Saftes.

Im Gegensatz zu vielen anderen Zitrusfrüchten wird bei der Limette die Schale nicht chemisch behandelt. Grund hierfür ist die Tatsache, dass die Schale oftmals mitverwendet wird. Behandelte Schalen sind giftig und geschmacksbeeinträchtigend und daher nicht zum Verzehr geeignet.


Qualität / Lagerdauer

Die Früchte dürfen nicht im überreifen Zustand sein, da dies ihre Transport- und Lagerfähigkeit erheblich einschränkt. Des Weiteren sollten Limetten bei der Versendung noch nicht völlig gelb gefärbt sein.

Vom Schimmel befallene Früchte müssen aussortiert werden, da sie durch Kontakt mit anderen Früchten diese ebenfalls infizieren können.

Die maximale Lagerdauer wird in verschiedenen Quellen wie folgt angegeben:

Temperatur Relative Luftfeuchte Maximale Lagerdauer Quelle
11,5°C 85…90% 4…6 Wochen [1]
10°C 90% 6…8 Wochen [3]
8…12°C 85…90% 6…8 Wochen [5]


Durch den CA-Transport kann die Transport- und Lagerdauer ausgedehnt werden. Hierfür sind folgende Parameter einzustellen [16]:

Temperatur Rel. Luftfeuchte O2 CO2 CA-Eignung
11,1…12,8°C 85…90% 5% 0…10% gut



Verwendungszweck

Limetten werden als Würzfrucht für Kaltgetränke und Speisen verwendet. Außerdem werden sie oft zur Herstellung von Saftkonzentraten benutzt.


Abbildung

(Durch Anklicken der Abbildung wird diese vergrößert dargestellt.)

Foto Limetten

Abbildung 1



Herkunftsländer

Die hier aufgeführte Tabelle stellt nur eine Auswahl der wichtigsten Herkunftsländer dar und ist nicht als vollständig zu bezeichnen.

Europa  
Afrika Kenia, Ägypten, Südafrik
Asien Malaysia, Indien, Sri Lanka, Israel
Amerika USA (Florida, Kalifornien), Mexiko, Dominikanische Republik, Karibik, Brasilien, Ecuador
Australien  


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Verpackung

Limetten werden in Lattenkisten, Steigen und Schachteln transportiert.


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Transport

Symbole

Symbol Stückgut

Stückgut


Temperaturgeführt



Verkehrsmittel

Schiff, Flugzeug, Bahn, Lkwn


Containerfähigkeit

Kühl-Container mit Frischluftzufuhr oder mit CA.


Umschlag

Da Limetten aufgrund ihrer relativ dünnen Haut stark stoßempfindlich sind, müssen die Früchte beim Umschlag entsprechend vorsichtig behandelt werden.

Die spezifische Kühltemperatur ist auf jeden Fall auch während des Umschlags einzuhalten.

Bei feuchtem Wetter (Regen, Schnee) muss die Ladung vor Feuchtigkeit geschützt werden, da sonst vorzeitiger Verderb droht.


Staumaß

1,30…1,64 m3/t (Schachteln) [1]


Das Staumaß ist stark abhängig von Gewichtsklassen und verwendeten Verpackungseinheiten.


Stauplatzanforderungen

kühl, trocken, gut gelüftet


Separation

Fasertauwerk, dünne Netze aus Fasern, Stauholz


Ladungssicherung

Aufgrund der starken Stoß- und Druckempfindlichkeit müssen die Verpackungen so gesichert werden, dass gegenseitige Beschädigungen verhindert werden. Freiräume zwischen den Packstücken bzw. den Paletten müssen ausgefüllt werden, um ein Verrutschen oder Ankippen zu vermeiden. Durch die Wahl der richtigen Verpackungsgröße oder Ladeeinheit (Flächenmodule oder Flächen-Multimodule) können Ladungsräume formschlüssig (ohne Freiräume) beladen werden.


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Risikofaktoren und Schadenverhütung

RF Temperatur

Limetten erfordern eine bestimmte Temperatur-, Feuchte- und Lüftungs-Kondition (LK VII) (Lagerklima-Kondition).

Eine schriftliche Temperaturorder ist vor Ladebeginn vom Versender anzufordern. Diese Order ist auf jeden Fall während der gesamten Transportkette einzuhalten.

Die folgende Tabelle soll nur zur Einschätzung der entsprechenden Temperaturbereiche dienen. Je nach den speziellen Gegebenheiten der Transporte können die Temperaturen hiervon abweichen.

Bezeichnung Temperaturbereich Quelle
Reisetemperatur 11,5°C [1]
10°C [3]
8…12°C [5]
Einblaseluft 11°C [1]


Die chilling-Temperatur von Limetten beträgt in Abhängigkeit von den Sorten 5…12°C.

Um eine maximale Transport- und Lagerdauer zu gewährleisten, sollten die Früchte sofort nach der Ernte heruntergekühlt werden, da Limetten wie andere Zitrusfrüchte anfällig für Schimmelpilze sind.


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RF Feuchte

Limetten erfordern eine bestimmte Temperatur-, Feuchte- und Lüftungs-Kondition (LK VII) (Lagerklima-Kondition).

Bezeichnung Feuchte/Wassergehalt Quelle
Relative Luftfeuchte 85…90% [1]
90% [3]
85…90% [5]
Wassergehalt 83…89% [1]
Oberste Gleichgewichtsfeuchte 80% [1]


Limetten sind vor jeglicher Feuchtigkeit (See-, Regen- und Kondenswasser) zu schützen, um vorzeitigen Verderb (Schimmelschäden) zu vermeiden.


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RF Lüftung

Limetten erfordern eine bestimmte Temperatur-, Feuchte- und Lüftungs-Kondition (LK VII) (Lagerklima-Kondition).

Empfohlene Lüftungs-Kondition: Umluft 60…80fach/h mit ständiger Frischluftzufuhr, um zu hohe Konzentrationen an CO2, Ethylen und anderen Gasen zu verhindern.

Die Umlüfter sind möglichst mit voller Leistung während des gesamten Transports zu betreiben. Nach der Reduktionsperiode muss unbedingt Frischluft zugeführt werden, so dass der CO2-Gehalt unter 0,2 Vol.-% bleibt.


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RF Biotische Aktivität

Limetten sind Früchte mit biotischer Aktivität 2. Ordnung.

Sie gehören zu den lebenden Organen, bei denen die Respirationsprozesse überwiegen, weil durch die Trennung von der Mutterpflanze die Zufuhr neuer Nährstoffe fehlt.

Die Ladungspflege während der Reise muss darauf ausgerichtet sein, die Respirationsprozesse (Abgabe von CO2, Wasserdampf, Ethylen und Wärme) so zu steuern, dass am Zielort das gewünschte Reifestadium vorliegt. Durch mangelhafte Lüftung können die Früchte infolge CO2-Anreicherung und nicht ausreichender Versorgung mit Luftsauerstoff in Gärung und Fäulnis übergehen (vgl. Lüftung).


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RF Gase

CO2-Entwicklung CO2-Entwicklung bei 11°C: 13 mg/kg*h
Obergrenze des zulässigen CO2-Gehalts 0,2 Vol.-%
Ethylenentwicklung  
Aktivverhalten Die Ethylenproduktionsrate ist sehr niedrig. Sie liegt unter 0,1 µl/kg*h [16].
Passivverhalten Limetten besitzen eine mittlere Ethylenempfindlichkeit [16] (Allelopathie).


Sollte nicht ausreichend gelüftet worden sein (Frost) oder ist die Lüftung aufgrund eines Defektes ausgefallen, sind lebensgefährliche CO2-Konzentrationen bzw. O2-Mangel möglich. Daher vor Betreten des Laderaumes diesen lüften und eine Gasmessung durchführen. Der MAK-Wert der CO2-Konzentration liegt bei 0,49 Vol.-%.


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RF Selbsterhitzung / -entzündung

Kein Risiko!


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RF Geruch

Aktivverhalten Limetten haben einen stark angenehmen Geruch.
Passivverhalten Sie sind stark geruchsempfindlich, daher dürfen sie nicht zusammen mit geruchsabgebenden Waren gelagert werden.



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RF Verunreinigung

Aktivverhalten Limetten sind nicht verunreinigend.
Passivverhalten Sie sind empfindlich gegenüber Schmutz, Fetten und Ölen. Die Laderäume bzw. Container müssen vor der Beladung entsprechend sauber und hygienisch einwandfrei sein.



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RF Mechanische Einflüsse

Aufgrund der hohen Stoß- und Druckempfindlichkeit müssen die Früchte beim Umschlag, Transport und bei der Lagerung sehr vorsichtig behandelt werden, da sonst vorzeitiger Verderb die Folge ist.


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RF Toxizität / Gesundheitsgefährdung

Sollte nicht ausreichend gelüftet worden sein (Frost) oder ist die Lüftung aufgrund eines Defektes ausgefallen, sind lebensgefährliche CO2-Konzentrationen bzw. O2-Mangel möglich. Daher vor Betreten des Laderaumes diesen lüften und eine Gasmessung durchführen. Der MAK-Wert der CO2-Konzentration liegt bei 0,49 Vol.-%.


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RF Schwund / Abhandenkommen

Der normale Masseverlust durch Abnahme des Feuchtigkeitsgehaltes der Ware beträgt ca. 1…2% [1].


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RF Schädlingsbefall / Krankheiten

Grün- oder Lagerfäule (green-mould rot) ist die gefürchtetste Lagerkrankheit der Zitrusfrüchte, die von zwei Schimmelpilzarten hervorgerufen wird: dem Grünschimmel (Penicillium digitatum), der olivgrün aussieht, und dem Blauschimmel (Penicillium italicum), der eine blaugrüne Farbe hat. Die Pilzsporen dringen vor allem an kleinen Wundstellen ein. Ihre optimale Entwicklung erfolgt bei 20…27°C; bei 10°C gedeihen sie noch recht gut, und erst bei 4°C wird die Entwicklung gestoppt. Der Blauschimmel wird durch Kontakt von Frucht zu Frucht übertragen.

Grün- und Blauschimmel werden durch See-, Regen- und Kondenswasser begünstigt.

Quarantänebestimmungen des Bestimmungslandes sind zu beachten, ggf. ist ein Pflanzengesundheitszeugnis (Phytosanitary-Certificate) den Versandpapieren beizufügen. Auskünfte geben die Pflanzenschutzdienste und -ämter der Bundesländer.

Kaltlagerschäden (chilling) äußern sich bei Zitrusfrüchten besonders in Form von Schalenfleckigkeit (braune Punkte auf der Schale), begleitet von Bittergeschmack und unangenehmem Geruch, Fäulnis und Auflösung der Zellwände. Der Schalenglanz geht verloren, die Albedoschicht (innere Schicht der Schale), die normalerweise weiß ist, färbt sich dunkel. Beim Zerteilen der Frucht zerfallen die saftarmen Segmente, die Gesamtfrucht ist glasig und weich. Die Intensität der chilling-Schäden hängt neben der Unterschreitung der Temperaturgrenze auch von der Dauer ab.


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