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Informationen
zur Ware
Warenname
Deutsch |
Weizen |
Englisch |
Wheat |
Französisch |
Froment
|
Spanisch |
Trigo |
Wissenschaftlich |
Triticum aestivum |
KN/HS-Nummer * |
1001 10 00 |
(* Kombinierte Nomenklatur / Harmonisiertes
System der EU)
Warenbeschreibung
Weizen ist eine zur Familie der Gräser (Gramineae)
gehörende Getreideart, wobei unter dem Begriff "Getreide" die Körnerfrüchte
der Kulturgräser (Ähren bei Weizen, Roggen und Gerste; Rispen bei Hafer und Reis;
Fruchtkolben bei Mais) zusammengefasst werden.
Weizen ist heute die wichtigste Getreideart, wobei
vorwiegend der Winterweizen von Bedeutung ist.
Bei den verschiedenen Getreidearten weichen Aufbau und
chemische Zusammensetzung des Korns nur wenig voneinander ab. Das Getreidekorn ist eine
einsamige Schließfrucht, deren Schale durch Verwachsen von Fruchtschale mit der
Samenschale gebildet wird. Es besteht aus drei Bestandteilen:
 |
Der rissigen Schale, die zu einer stark vergrößerten
Oberfläche des Korns, bezogen auf seine Masse, führt Hierdurch ist das Getreidekorn in
der Lage, mit der Umwelt in einen regen Stoffaustausch zu treten |
 |
Dem Mehlkörper, der den Hauptbestandteil des Korns
bildet |
 |
Dem Keimling |
Nach der Ernte macht der Weizen gewöhnlich noch eine
Nachreife durch, die darin besteht, dass die hochmolekularen Stoffe sich unter
Wasseraustritt weiter zusammenlagern (Synärese). Da die Getreideoberfläche bei höherem
Wassergehalt dabei feucht wird, spricht man auch vom "Schwitzen" des Getreides.
In diesem Zustand ist es für Schimmelbefall sehr gefährdet, so dass man es noch nicht
verschiffen darf. Ist jedoch der Wassergehalt des Getreides niedriger (ca. 13...14%), wird
die Schwitzfeuchtigkeit bei sachgemäßer Lagerung von der Luft aufgenommen, ohne
dass Schimmelgefahr besteht. Dieser Schwitzprozess erstreckt sich über einen Zeitraum von etwa
1...2 Monaten.
Korngröße: Ø 2 mm, Länge: 5 mm
Ölgehalt: 1,9... 2%
Qualität / Lagerdauer
Stumpf aussehende Weizenpartien lassen auf Selbsterhitzung
oder zu starke Trocknung schließen.
Die Verladefeuchtigkeit, Geruchs- und
Verunreinigungsfreiheit sowie die Freiheit von Schädlingen sollte vor der Beladung durch
einen unabhängigen Besichtiger untersucht und attestiert werden.
Verschiffungstrockener Weizen (Wassergehalt < 14%) ist
bei Einhaltung der entsprechenden Temperatur-, Feuchte- und Lüftungsverhältnisse bis zu
12 Monaten und länger haltbar.
Verwendungszweck
Weizen eignet sich hervorragend als Brotgetreide, da er
reichlich Klebereiweiß enthält. Weizenmehl dient weiterhin zur Herstellung von
Teigwaren. Aber auch Stärke, Weizenbier und Kornbranntwein werden aus Weizen gewonnen.
Abbildungen
(Durch Anklicken der einzelnen Abbildungen
werden diese vergrößert dargestellt.)

Abbildung 1 |

Abbildung 2 |

Abbildung 3 |

Abbildung 4 |
Herkunftsländer
Die hier aufgeführte Tabelle stellt nur eine
Auswahl der wichtigsten Herkunftsländer dar und ist nicht als vollständig zu bezeichnen.
Europa |
Deutschland, Russland |
Afrika |
|
Asien |
China, Indien |
Amerika |
USA, Kanada, Argentinien |
Australien |
Australien |
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Verpackung
Vorwiegend Transport als Schüttgut, selten in
Säcken (bei Saatgetreide in plombierten Säcken).
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Transport
Symbole

Schüttgut |

Stückgut |
Verkehrsmittel
Schiff, Bahn, Lkw
Containerfähigkeit
Hauptsächlich im Bulk-Container, als Sackgut (z.B. Saatgut)
auch im Standard-Container. Die
Einhaltung der Grenzen des Wassergehaltes von Ware und Containerboden ist zu beachten.
Umschlag
Bei feuchtem Wetter (Regen, Schnee) muss die Ladung vor
Feuchtigkeit geschützt werden, da Nässe und extrem hohe relative Luftfeuchten zu Schimmel, Verderb
und Selbsterwärmung infolge erhöhter Atmungsaktivität führen können.
Durch Saug- und Blasvorrichtungen kann es zu nicht unerheblichen
Beschädigungen der Körner kommen.
Staumaß
 |
1,31...1,36 m3/t (Schüttgut) [1] |
 |
1,18...1,34 m3/t (Schüttgut) [11] |
 |
1,34...1,50 m3/t (Säcke) [11] |
 |
1,23...1,70 m3/t (Schüttgut) [14] |
 |
1,42...1,53 m3/t (Säcke) [14] |
Schüttwinkel
 |
Untergrenze: 23° |
 |
Obergrenze: 29° |
 |
Mittelwert: 25° |
Korngröße
 |
Ø 2 mm, Länge: 5 mm |
Stauplatzanforderungen
Kühl, trocken, gute Lüftung
Separation
Matten, Jutekleider. Verschiedene Getreidearten müssen
sorgfältig voneinander separiert werden, da Vermischungen zu hohen Beanstandungen
führen.
Ladungssicherung
Beim Seetransport ist der "Code for Safe
Carriage of Grain in Bulk" der IMO (International Maritime Organization) zu beachten.
Bei der Beladung eines Seeschiffs mit mehreren Getreidearten
muss Schwergetreide
(Weizen, Roggen, Gerste, Mais) aus Stabilitätsgründen im unteren Teil des Laderaums und
leichteres Getreide (Hafer, Hirse) im oberen Teil des Laderaums gestaut werden.
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Risikofaktoren und Schadenverhütung
RF
Temperatur
Weizen erfordert eine bestimmte Temperatur-,
Feuchte- und Lüftungs-Kondition (LK VII) (Lagerklima-Kondition).
Günstiger Reisetemperaturbereich: unbegrenzt...20°C
Bei Temperaturen zwischen 20...30°C erreicht die
Aktivität von Schimmelpilzen ihr Optimum. Außerdem laufen bei Temperaturen > 25°C
vermehrt Stoffwechselprozesse ab, infolge derer es zu erhöhter CO2-Produktion
und zur Selbsterhitzung des Weizens kommt.
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RF
Feuchte
Weizen erfordert eine bestimmte Temperatur-, Feuchte- und
Lüftungs-Kondition (LK VII) (Lagerklima-Kondition).
Bezeichnung |
Feuchte/Wassergehalt |
Quelle |
Relative Luftfeuchte |
70% |
[1] |
Wassergehalt |
12,8...14,0% (Atlantikhäfen, USA-CAN) |
[1] |
12,6...14,0% (Pazifikhäfen, USA-CAN) |
[1] |
Oberste
Gleichgewichtsfeuchte |
65% |
[1] |
Klassifikation nach dem Wassergehalt:
Wassergehalt |
Bezeichnung |
bis 15% |
Trocken |
15...16% |
Mitteltrocken |
16...17% |
Feucht |
17...18% |
Nass |
Weizen gehört zu den Waren, die durch ihre Hygroskopizität gekennzeichnet sind.

Abbildung 5 |
Feuchtigkeit einschließlich eines zu hohen Wassergehaltes
(>15%) verursacht Schimmel, Muffig- und Gärigwerden, Agglomeration, Selbsterhitzung,
Keimungsgefahr (Auswuchsschäden). Die Ware eignet sich dann nicht mehr zur
Mehlverarbeitung, sondern nur noch zur Spiritusherstellung.
Den Feuchtigkeitsproblemen kann mit geeigneter Vortrocknung
des Weizens vorgebeugt werden. Hierdurch wird die Aktivität (Atmung) des Korns am
einfachsten herabgesetzt und dem Schimmel sowie Verderbsprozessen der Nährboden entzogen.
Der notwendige Trockenheitsgrad liegt bei ca. 14% Wassergehalt, der mit 70% relativer
Luftfeuchte bei 20°C im Gleichgewicht steht. Bei einem Wassergehalt von 15% ist bereits
die Schimmelgrenze (75% relative Luftfeuchte) erreicht.
Bei 16...17% Wassergehalt steigt die Sorptionsisotherme
steil an, so dass Gleichgewichtsfeuchten > 80% sehr schnell für eine zu feuchte
Atmosphäre sorgen.
Einzelne Nester mit feuchter Ware können großen Schaden
in der Ladung anrichten. Der Weizen neigt in solchen Nestern zur Selbsterhitzung. In den
Grenzschichten entsteht dann wieder feuchter (schwitzender) Weizen, so dass sich der
Prozess fortentwickeln kann. Derartige Nester können sich z. B. bei zu frischen Ernten
(noch nicht nachgereift) oder bei Verladung feuchter Ware bilden.
Bei Wassergehalten > 17% setzt neben Gärung, Schimmel,
Fäulnis und Selbsterhitzung auch Quellung ein. Bei einer Seewasserbeschädigung durch
Quellung im Laderaum kann die Schiffskonstruktion beschädigt werden. Mehl aus
seewasserbeschädigtem Getreide kann einen bitteren Geschmack annehmen. Bei einem
entsprechenden Verdacht sollte ein Seewassertest mit Hilfe der Silbernitratmethode durchgeführt werden.
Geruchs- und Geschmacksveränderungen durch Dumpfig- und
Muffigwerden infolge Feuchte verlieren sich nicht beim Mahl- und Backprozess.
In der Nordatlantikfahrt ist ein Wassergehalt von 13% der
optimale Wert, bei dem das Korn verschiffungstrocken ist; wegen geringerer Temperaturen in
den Wintermonaten sind in diesem Zeitraum Wassergehalte bis zu 15% möglich.
So ist bei geringem Wassergehalt die Atmungsintensität bei
allen Temperaturen gering. Selbst bei Temperaturen von 25°C bleibt die Atmungsintensität
bei einem Wassergehalt bis 13% gering. Getreide mit einem Wassergehalt < 13% gilt
deshalb als verschiffungstrocken. Vorjährige Ernten werden stets verschiffungstrocken
sein und einen niedrigeren Wassergehalt als 13% aufweisen. Hier kann die Lüftung ohne
Bedenken unterbrochen werden. Bei verschiffungstrockenem Getreide ist die
Selbsterhitzungsgefahr gering, weil die trockenen Getreidekörner den Wassergehalt der
feuchteren aufnehmen.
Ab einem Wassergehalt von 14% beginnt dann jedoch, die
Atmungsintensität zuzunehmen. Doch da sie bei Temperaturen von 0°C und 10°C noch gering
bleibt, ist es möglich, durch niedrige Transporttemperaturen die Atmung von Getreide
weitgehend zu hemmen. Dies ist auch die Erklärung dafür, warum in den Wintermonaten ein
Wassergehalt bis zu 15% im Fahrtgebiet des Nordatlantik einschließlich Nord- und Ostsee
zugelassen ist.
Steigt der Wassergehalt über 15% an und treten dazu noch
hohe Temperaturen auf, erfolgt eine weitere Intensivierung der Atmung. Die Ursache für
diese Entwicklung besteht in den mit der Atmung verbundenen Enzymreaktionen, die besonders
durch einen höheren Wassergehalt und höhere Temperaturen begünstigt werden und damit
die Atmung beschleunigen.
Die Aufnahme von Wasser ist bei Trockenprodukten wie
Getreide sehr nachteilig, da schon geringe Wassermengen den Wassergehalt des Getreides
über den kritischen Punkt, bei dem eine schnelle Atmungssteigerung eintritt, verschieben
können. Dies bedeutet auch, dass sich unter normalen Bedingungen eine Feuchteverringerung
von 16% auf 13% stärker auswirkt als eine Temperaturerniedrigung von 18°C auf 10°C.
Somit ist die Einhaltung der vorgeschriebenen Wassergehalte für einen verlustlosen
Getreidetransport von vorrangiger Bedeutung.
Vor der Beladung sollte von einem unabhängigen Besichtiger
die Verladefeuchtigkeit überprüft und ein Nachweis erstellt werden. In diesen Attesten
sollte nicht nur aufgeführt werden, dass entsprechende Maßnahmen durchgeführt wurden,
sondern auch, wie sie durchgeführt wurden, womit und mit welchem Erfolg.
Bei der Verschiffung als Schüttgut muss das für die
Kornschotten verwendete Holz lufttrocken sein, d.h. der Wassergehalt des Holzes darf nicht
mehr als 15% betragen. Die aus dem Holz ausgeschiedenen Wasserdampfmengen können sonst
zur Erwärmung des Getreides und zur Klumpenbildung entlang der Holzwände führen.
Verdorbenes Getreide bleibt dann an den Schotten kleben.
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RF
Lüftung
Weizen erfordert eine bestimmte Temperatur-, Feuchte- und
Lüftungs-Kondition (LK VII) (Lagerklima-Kondition).
Empfohlene Lüftungs-Kondition: Oberflächenventilation.
Die Ventilation des Getreides ist vom Wassergehalt
abhängig: Ware mit einem Wassergehalt < 14% und Gleichgewichtsfeuchten < 70%
braucht nicht belüftet zu werden.
Bis zu einem Wassergehalt von 15% wird
Oberflächenventilation empfohlen, um CO2, Wärme und Feuchte abzuführen.
Dabei sollte beachtet werden, dass die Oberflächen nicht zu stark abgekühlt werden, um
eine Bildung feuchter Grenzschichten unterhalb der Ladungsoberfläche zu vermeiden.
Weizen gibt laufend Wasserdampf ab, der durch Lüftung
abzuführen ist. Bei Fahrten von warm nach kalt (z. B. Argentinien - Europa) ist jedoch
Vorsicht geboten:
Nicht verschiffungstrockener Weizen neigt besonders zur
Selbsterhitzung, und es arbeitet ein Wärmestrom aus der Ladung der Abkühlung von außen
entgegen, wodurch sich scharf ausgebildete Temperaturgefälle in den oberflächennahen
Schichten der Ladung ausbilden. Gleichzeitig findet ein Wasserdampfstrom aus dem
Ladungsinneren zur Oberfläche hin statt. Bei der gleichzeitigen Abkühlung der
Oberfläche durch Ventilation erfolgt ein Anstieg der relativen Luftfeuchte in den
oberflächennahen Schichten der Ladung. Wird mit trockener Frischluft ventiliert, entsteht
eine trockene Oberflächenschicht von einigen Zentimetern, die einen einwandfreien Zustand
der Ladung vortäuscht. Darunter befindet sich dann eine feuchte Zwischenschicht mit
minderwertigem, bereits in den Zersetzungszustand übergehenden Getreide, das verklebt und
aufgequollen ist. Derartige feuchte Zwischenschichten sind relativ häufig zu beobachten.
Um Ladungsschäden durch solche feuchten Zwischenschichten
zu vermeiden, ist die Frischluftzufuhr bei zu starken Temperaturgegensätzen zwischen
Ladung und Außentemperatur einzuschränken.
Ein Teilschaden an einer Weizenladung lässt in der Regel
darauf schließen, dass der beschädigte Teil in einer Totluftzone gelagert hat und nicht
genügend belüftet wurde.
Eine weitere Schadensursache liegt darin, dass die Schiffe
im Bestimmungshafen längere Zeit bei niedrigen Außentemperaturen auf Reede liegen. Die
Ware hat aber im Inneren des Ladungsstapels noch höhere Temperaturen. Somit kommt es zu
einem Wasserdampftransport zu den kälteren bordnahen Partien, in denen dann
Feuchteschäden auftreten. Verbunden sind diese Schäden häufig damit, dass die
Ventilation, auf Reede liegend, nicht mehr durchgeführt wird. Dies ist jedoch zwingend
erforderlich, bis die Ladung aus dem Schiff gelöscht ist.
Grundsätzlich sollte man sich der Tatsache bewusst
sein, dass eine Durchlüftung der gesamten Ladung bei geschüttetem Getreide nicht möglich ist.
Die relative Feuchte der unbewegten Luft zwischen den einzelnen Getreidekörnern richtet
sich auch bei durchgeführten Lüftungsmaßnahmen nach dem Wassergehalt der Ware. Eine
Abtrocknung durch Lüftung erfolgt aus diesem Grund auch - wie oben bereits erwähnt - im
allgemeinen nur oberflächlich.
Zu feucht geladenes Getreide kann deshalb mit den
Lüftungseinrichtungen eines Schiffes nicht getrocknet und vor Verderb geschützt werden.
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RF
Biotische Aktivität
Weizen besitzt eine biotische
Aktivität 2. Ordnung.
Er gehört zu den lebenden Organen, bei denen die
Respirationsprozesse überwiegen, weil durch Trennung von der Mutterpflanze die Zufuhr
neuer Nährstoffe fehlt.
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RF
Gase
Auch nach der Ernte laufen im Weizen noch
Stoffwechselprozesse ab. Die Getreidekörner nehmen Sauerstoff auf und scheiden
Kohlendioxid (CO2) wieder aus.
Diese Ausscheidung von Kohlendioxid ist in verschiedener
Hinsicht von Bedeutung:
Reichern sich nämlich größere Mengen von CO2
im Laderaum an, wird sich die Atmungstätigkeit des Getreides herabsetzen. Bei
verschiffungstrockenem Getreide wirkt sich mit CO2 angereicherte Laderaumluft
nicht nachteilig auf die Beschaffenheit der Ware aus, es tritt sogar eine Hemmung des
Schimmelwachstums auf.
Wird Weizen jedoch in geschlossenen Laderäumen/Containern
bei höheren Wassergehalten verschifft, ist durch die sich anreichernden CO2-Mengen
damit zu rechnen, dass das Getreide vom aeroben zum anaeroben Atmungstyp übergeht, wobei
unter anderem auch Milchsäurebakterien zur Entwicklung gelangen, die anaerobe
Umgebungsverhältnisse vertragen können. Die entstehenden Gärungsprodukte CO2,
Milchsäure und Alkohol wirken sich durch ihre Toxizität auf den Kornkeim besonders auf
Saatgetreide aus, da dieses seine Keimfähigkeit verliert, wenn es in einer
sauerstoffarmen Umgebung gelagert wird.
Durch die Atmung sind im Laderaum/Container
lebensgefährliche CO2-Konzentrationen (MAK-Wert: 0,49 Vol.-%) bzw. O2-Mangel
möglich. Daher vor Betreten des Laderaumes diesen lüften und eine Gasmessung
durchführen.
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RF
Selbsterhitzung / -entzündung
Ölgehalt: 1,9...2,0%
Weizen neigt zur Selbsterhitzung durch Feuchtigkeit,
ungenügende Ventilation und starken Stapeldruck.
So bewirkt die Steigerung der Atmung des Getreides neben
der Bildung von CO2 und Feuchte auch eine verstärkte Wärmeentwicklung.
Feuchte und Wärme in Kombination wiederum begünstigen die Wirksamkeit der Atmungsenzyme,
die eine schnellere Atmung bewirken, so dass diese Atmungssteigerung des Getreides zur
Selbsterhitzung führen kann.
Besonders bei frisch geerntetem Getreide mit
Durchschnittsfeuchtegehalten von 14% ist die Gefahr der Selbsterhitzung gegeben, weil bei
den unterschiedlichen Reifezuständen der einzelnen Körner ein Teil von ihnen mit
höheren Wassergehalten vorliegt. Sie bilden dann den Ausgangspunkt von Feuchtenestern,
die sich immer weiter ausdehnen und unter starker Temperatursteigerung schließlich die
gesamte Getreideladung erfassen.
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RF
Geruch
Aktivverhalten |
Weizen besitzt einen leicht angenehmen
Geruch. |
Passivverhalten |
Weizen ist gegenüber der Aufnahme von
Fremdgerüchen stark empfindlich.
Grund hierfür
sind die raue Oberfläche und die einzelnen Hüllen der Frucht- und Samenschale, die
durch Risse mit der Außenluft in Verbindung stehen. Die sich daraus ergebende große
Gesamtoberfläche erklärt die hohe Geruchsempfindlichkeit des Getreidekorns.
Gase und Geruchsstoffe, wie Schwefeldioxid (SO2),
Phenol und Petroleum, werden leicht vom Getreide absorbiert. Aus diesem Grund müssen die
Laderäume vollständig geruchsfrei sein und dürfen nicht erst kurz vor der Beladung
desodoriert werden. |
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RF
Verunreinigung
Aktivverhalten |
Weizen produziert beim Umschlag und bei der
Lagerung Staub. |
Passivverhalten |
Besonders nach verunreinigenden (Kohle, Erze,
Zement), geruchsinfizierenden oder schädlingsbefallenen Waren ist die Ladebereitschaft
sorgfältig durch Reinigung, Desinfektion, Desodorieren und Lüften wiederherzustellen.
Über die Herstellung der Ladebereitschaft sollte ein Besichtigungszertifikat erstellt
werden. |
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RF Mechanische Einflüsse
Durch die Saug- und Blasvorrichtungen kann es zu
Beschädigungen der Körner während des Umschlags kommen.
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RF
Toxizität / Gesundheitsgefährdung
Durch die Atmung sind im Laderaum/Container
lebensgefährliche CO2-Konzentrationen (MAK-Wert: 0,49 Vol.-%) bzw. O2-Mangel
möglich. Daher vor Betreten des Laderaumes diesen lüften und eine Gasmessung
durchführen.
Eine Verunreinigung der Getreidekörner mit dem
Mutterkornpilz (Claviceps purpurea) darf nicht 0,5% der Masse aller zulässigen
Verunreinigungen überschreiten.
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RF Schwund / Abhandenkommen
Durch Verdunstung der Eigenfeuchte kann ein Masseverlust
bis 1% (US-Golf ca. 0,5...0,7%, Nordamerika und Ostküste ca. 0,3%) auftreten.
Weiterhin entstehen Mengenverluste durch Haftenbleiben an
den Laderaumwänden sowie durch Zerstäubung beim Umschlag.
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RF Schädlingsbefall / Krankheiten
Während der Lagerung und während des Transports kann
Weizen von folgenden Getreideschädlingen befallen werden:
 |
vom Kornkäfer (Sitophilus granarius) |
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vom Schwarzen Getreidenager (Tenebroides mauretanicus) |
 |
vom Rotbraunen Leistenkopfplattkäfer (Cryptolestes
ferrugineus) |
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vom Getreideplattkäfer (Oryzaephilus surinamensis) |
 |
von der Kornmotte (Nemapogon granellus) |
 |
von der Getreidemotte (Sigotroga cerealella) |
Durch die Fraßstellen der Getreideschädlinge wird das
Getreide zu stärkerer Atmung angeregt (Wärmenester), hinzu kommt die
Stoffwechseltätigkeit der Schädlinge selbst, so dass die Wärme- und Feuchteentwicklung
gefördert werden, die wiederum günstige Lebensbedingungen für Schimmelpilze und später
bei sehr hohen Feuchtegraden Bakterienwachstum ermöglichen.
Durch Schädlingsbefall (Kornkäfer, Rüsselkäfer u.a.)
kann es zur Selbsterhitzung kommen, was letztendlich zu Wertminderungen und schließlich
zum Totalverlust führt.
Der Ursprung des Schädlingsbefalls liegt meist in den
nicht ausreichend gesäuberten Lagerhallen und Laderäumen/Containern.
Weiterhin besteht eine Gefährdung durch Ratten und Mäuse,
welche Krankheiten übertragen und das Getreide verunreinigen können.
Vor der Beladung sollten die Laderäume/Container durch
einen unabhängigen Besichtiger auf Befall durch Schädlinge jeglicher Art untersucht und
ein entsprechendes Zertifikat erstellt werden.
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