Betrügerische Ladungsentwendungen von Lkw-Ladungen (Phantomfrachtführer)

Tipps zur Schadenverhütung

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Die Tipps zur Schadenverhütung sind unverbindlich. Sie wurden erarbeitet, um Lkw-Ladungen mit hochwertiger Ware vor betrügerischen Ladungsentwendungen zu schützen. Versicherer können im Einzelfall auch andere Maßnahmen akzeptieren oder verlangen, die diesen Vorschlägen nicht entsprechen.

Kriminelle Personen spezialisieren sich zunehmend auf die betrügerische Entwendung von Lkw-Ladungen. Hierzu erschleichen sich die Tätergruppen reguläre Transportaufträge. Bei der Warenübernahme durch die Täter deutet das gesamte Prozedere zunächst auf einen regulären Transport hin. Sobald sie das Transportgut mit der Absicht der betrügerischen Erlangung übernommen haben, wird der Transportauftrag nicht weiter ausgeführt. Die Ware erreicht nicht den vorgesehenen Empfänger, sondern wird anderweitig veräußert.

Spätestens in diesem Stadium ist der vermeintliche Geschäftspartner nicht mehr auffindbar. Betroffen sind neben Einzel- auch Mehrfachaufträge mit entsprechend höherem Schadenpotential.

Das augenscheinliche Schadensbild deutet anfangs auf eine Unterschlagung hin und führt häufig fälschlicherweise zum Einleiten von Ermittlungen wegen Unterschlagung. Das hat unmittelbare Auswirkungen auf das Tätigwerden der Polizei am Tatort (Ladestelle) und behindert wirksame grenzüberschreitende polizeiliche Ermittlungen. Durch die Dimensionen der Taten und der notwendigen Logistik für Lagerung und Hehlerei der Waren stehen hinter den Verbrechen oft organisierte Banden.

In der Regel konzentrieren sich Täter auf hochwertige und solche Waren, die sich unproblematisch und profitabel absetzen lassen. Die Schäden sind meist immens. Um mit Transporten beauftragt zu werden, wählen Täter zum Beispiel folgende Vorgehensweisen:

Sie geben sich als Mitarbeiter bekannter Speditionen/Frachtführer (Transportunternehmen) aus (Identitätsdiebstahl),
gründen Scheinfirmen oder
erwerben etablierte Transportunternehmen, inklusive Zugänge zu Frachtenbörsen, Dokumente und Referenzen.

Soviel nur zu den wesentlichen Handlungsmodi. Zudem passen sich Täter zunehmend den erkannten Präventivmaßnahmen an.

Die Kontaktaufnahme zu den potentiellen Auftraggebern findet meist über Mobiltelefone, per E-Mail oder via Online-Marktplätze, wie zum Beispiel Frachtenbörsen, statt.

Bei ihrer Vorgehensweise tarnen sich die Kriminellen geschickt. Dennoch ist es möglich, durch relativ einfache Maßnahmen Transportschäden der beschriebenen Art zu verhindern. Ziel ist dabei, sich der Seriosität sowie Authentizität potenzieller Geschäftspartner zu versichern. So ist es möglich, sogenannte "schwarzen Schafe" von zuverlässigen Transportunternehmen zu unterscheiden. Insbesondere bei angestrebten neuen Geschäftsverbindungen ist es unverzichtbar, den künftigen Geschäftspartner einer genauen Prüfung zu unterziehen.




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