Verbrennung



Flüssiggas selbst ist ungiftig. Es bedeutet, dass bei einwandfreier Luft- / Sauerstoffzufuhr auch die Verbrennung ungiftig ist. Wurde unter Umständen, zum Beispiel in einem Füllwerk, eine größere Menge Flüssiggas eingeatmet, gibt es keine Vergiftung, sondern es wird kräftig frische Luft eingeatmet und der Schaden ist behoben. Aber auch wenn Flüssiggas ungiftig ist, braucht man zum Atmen Luft / Sauerstoff und nicht Flüssiggas.

Es ist auch schon der sehr seltene Erstickungstod vorgekommen, wo in einem gut abgedichtetem Raum ein Tier auf dem Fußboden lag. Flüssiggas war ausgetreten. Da es schwerer als Luft ist, hatte es sich am Boden verteilt und die Luft nach oben verdrängt. Das Tier hatte keinen Sauerstoff mehr zum atmen. Also nicht Gift, sondern Sauerstoffmangel. Theoretisch ist so etwas auch im Boot möglich. Doch hier wird es meistens so nicht dazu kommen, da dann eine Zündquelle schon eher zu einem Schaden führt.

Der benötigte Sauerstoff, der in unserer Luft enthalten ist, spielt bei der Verbrennung von Flüssiggas natürlich eine wesentliche Rolle. Unsere Luft besteht jedoch nur aus

21% Sauerstoff O2

die weiteren Teile sind:

78% Stickstoff N2
und 1% Edelgase wie Argon, Helion, Neon, Kripton usw.

1 kg Propan benötigt 12 m³ Luft, um eine einwandfreie, ungiftige Verbrennung mit CO2 = Kohlendioxid zu erreichen.

Ist nicht genügend Luft und damit Sauerstoff vorhanden, gibt es hochgiftige, lebensgefährliche Abgase. Denn dann entsteht bei der Verbrennung stark giftiges CO = Kohlenmonoxid.

Leider kann man das giftige CO = Kohlenmonoxid nicht riechen, nicht schmecken und auch nicht sehen. Bei einer CO-Vergiftung werden als Erstes die Sinnesorgane des Bewegungsablaufes gelähmt. Der Mensch kann sich nicht mehr fortbewegen. Die Vergiftung behindert weitere Organe und es besteht kaum noch eine Chance. Es sei denn, es ist sofort Hilfe vorhanden und das Blut kann ausgetauscht werden.

Vergiftungen mit CO gibt es natürlich nicht nur bei Flüssiggas, sondern bei jeder Verbrennung, einerlei ob man Holz, Kohle, Papier, Diesel, Benzin, Petroleum, Spiritus usw. verbrennt. Immer wenn nicht genügend Sauerstoff zur Verbrennung vorhanden ist, entsteht hochgiftiges CO.

In früheren Zeiten, als man noch einen Holz- oder Kohleofen oder einen Feuerherd benutzte, war das a und o immer die richtige Luftzufuhr. Heute bei der vielen Technik, macht man sich hierüber leider sehr oft gar keine Gedanken mehr.

Bedenken sollte man bei der ganzen Belüftungsgeschichte auch, dass der Mensch natürlich auch Sauerstoff "zur Verbrennung", also zum Atmen benötigt. Und beim Ausatmen entstehen auch Abgase, die bei einer gewissen Konzentration ebenfalls zu Problemen führen können. Man denke an so genannte "dicke Luft" in einem Raum. Es ist immer der Beginn von Sauerstoffmangel.

Damit nun aber die Geräte einmal eine einwandfreie, ungiftige Verbrennung haben, anderseits auch der Mensch gute Atemluft, ist es daher erforderlich, den Innenraum bei der Benutzung der Geräte gut zu lüften. Hier gibt es schon für die Benutzung einige Sicherheitsbestimmungen, die mit dem Verbrauch und der Benutzung zusammenhängen.

Geräte unter 30 g/h Verbrauch sollen eine unverschließbare Lüftungsöffnung von 10 cm² zum Benutzungsraum haben.

Bei Geräten über 30 g/h Verbrauch wird unterschieden zwischen

    Heizgeräten, Warmwasserbereitern u. ä., raumluftunabhängig und
    Kocher, Backherd, Grillofen, so genannte Offenbrenner / raumluftabhängig

Heizgeräte, Warmwasserbereiter u.ä. müssen so konstruiert und eingebaut sein, dass sowohl die Verbrennungsluftzufuhr von Aussen, wie auch die Abgase nur nach Aussen abgegeben werden, also ein "geschlossener Verbrennungskreislauf" / raumluftunabhängig.

Bei den Offenbrennern, also dem Kocher, Backherd usw. muss eine mindestens 150² cm große Lüftung bei der Benutzung geöffnet werden. Das kann ein Fenster, eine Dachhaube, ein Luk o. ä. sein. Wichtig ist dabei, dass der Benutzer auf das Öffnen der Lüftung durch einen unverwischbaren Hinweis aufmerksam gemacht wird:

z. B. bisherige deutsche Ausführung:
neue ISO Ausführung:
 

Ein großes Problem der CO-Vergiftung könnte auch sein, wenn jemand auf die Idee kommt, evt. noch mit einem Backherd heizen zu wollen. Dieser schwer wiegende Fehler darf nicht gemacht werden. Deshalb soll der Hinweis auf dem Aufkleber auch darauf aufmerksam machen.



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