Foto des Monats – Juli 2008 [English version]



Wenn Säcke zelten gehen




Abbildung 1 [U.-P. Schieder]


Die Abb. 1 zeigt eine Komplettladung Big Bags auf einem Curtainsider Fahrzeug. Dieser Curtainsider war neu und die Ladefläche wies keine Gebrauchsspuren auf. Dadurch war die Ladefläche entsprechend glatt und wies einen geringen Reibbeiwert (Reibungskoeffizienten) auf. Die seitliche Konstruktion war nicht verstärkt und hatte keinerlei Einsteckbretter oder Ladekanten. Auch das Dach hatte keinerlei diagonal geführte Verstärkungen. Sicherungstechnisch handelt es sich hierbei um mobiles Camping der Ladung. Die Ladung Big Bags war nicht gesichert und war pikanterweise nicht nur auf der Straße unterwegs, sondern auf dem Weg zum kombinierten Verkehr Straße / See / Straße.

Häufig wird versucht, derartige Ladungen mittels Niederzurrungen zu sichern. Dies ist ohne weitere Hilfsmittel, zum Beispiel durch Auflegen einer Palette, nicht möglich, da sich der Gurt in das Material einarbeiten kann und somit in Kürze keinerlei Vorspannung mehr messbar ist. Auch bei der Verwendung von Paletten als Auflage auf den Big Bags, über die dann niedergezurrt wird, kann es zu Verformungen des Big Bags während der Fahrt kommen, so dass sich der Sicherungseffekt gegen Null bewegt.

Wie sind derartige Ladungen zu sichern?

Grundsätzlich wird empfohlen, zumindest für einen Teil der Ladung, den Formschluss nach vorne zu nutzen. Zur Seite können doppelt geladene Big Bags problemlos im Viererpack durch Umspannungen gesichert werden. Gegen die Gefahr des seitlichen Abrutschens der Gurte können die Hebelschlingen erfolgreich mit eingesetzt werden. Eine weitere elegante Sicherungsmöglichkeit ist die Sicherung derartiger Big Bags mittels Ladungssicherungsplanen. Diese Ladungssicherungsplanen erfüllen gleich mehrere Aufgaben:

  1. Sie sichern die Big Bags zu kompakten Ladeeinheiten.

  2. Sie ermöglichen teilweise das Niederzurren und das Direktzurren.

  3. Durch die Ladungssicherungsplanen lassen sich einzelne Ladungssektionen sicherungstechnisch trennen, so dass der Ladungsdruck auf die Stirnwände nicht zu hoch wird. Die Sektionierung der Ladung kann durch die Belassung von Ladelücken in Längsrichtung beim Beladen deutlich erleichtert werden.

Sofern bei der Beladung reibungserhöhende Mittel eingesetzt werden, ist darauf zu achten, dass sie zum einen zwischen Palette und Ladefläche eingesetzt werden und auf der Palette dann aber ganzflächig, da sich das Material ganzflächig abstützt. Aufgrund seiner Flexibilität kann keine Trennung der Ladung von der Palette durch das Unterlegen einzelner RH-Mattenstücke erreicht werden. Somit ist eine ganzflächige Bestückung der Palette unumgänglich um den gewünschten Erfolg zu erreichen.


Zurück zum Anfang