Papierballen [English version]

Inhaltsverzeichnis

Allgemein:
Informationen zur Ware
Verpackung
Transport
  Containerfähigkeit
  Ladungssicherung


Risikofaktoren und Schadenverhütung:
Temperatur Geruch
Feuchte Verunreinigung
Lüftung Mechanische Einflüsse
Biotische Aktivität Toxizität /  Gesundheitsgefährdung
Gase Schwund / Abhandenkommen / Diebstahl
Selbsterhitzung / -entzündung Schädlingsbefall / Krankheiten




Informationen zur Ware

Warenname

Deutsch Papierballen
Englisch Paper bales
Französisch  
Spanisch  
KN/HS-Nummer *  


(* Kombinierte Nomenklatur / Harmonisiertes System der EU)



Warenbeschreibung

Papier ist ein flächiger, aus Fasern vorwiegend pflanzlicher Herkunft bestehender Werkstoff, der durch Entwässern einer Faserstoffsuspension gebildet wird, wodurch ein Faserfilz entsteht, der verdichtet und getrocknet wird. Es wird aus Holz (Zellstoff, Holzschliff), Altpapier, Hadern bzw. Stroh hergestellt. Die Obergrenze der flächenbezogenen Masse liegt bei Papier bei 150 g/m².

Neuen Forschungen zur Folge wird man vom bisherigen Herstellungsverfahren mit umweltbelastenden Sulfaten, Sulfiten oder Chlor abgehen und durch Ameisensäure ersetzen, und statt Holz können minderwertige Ausgangsstoffe, wie z.B. Hanf oder Getreidestroh, verarbeitet werden.


Qualität / Lagerdauer

Papier ist in ungefärbtem Zustand normalerweise weiß. Infolge Licht- und Sonneneinwirkung kann es jedoch gelblich bis bräunlich werden.


Verwendungszweck

Nach dem Hauptverwendungszweck können fünf Gruppen unterschieden werden:

  1. Druck- und Pressepapiere (Grafische Papiere): Sie dienen zur Herstellung von Zeitungen, Zeitschriften, Katalogen, Büchern, Kalendern, Telefon-, Kurs- und Adressbüchern, Zeitungsdruckpapier, Illustrationspapier, Bibeldruckpapier, Bilder- und Werkdruckpapier.

  2. Büro- und Administrationspapiere: Kopierpapier, Schreibmaschinen- und Druckerpapier, Datenpapier, Postkartenkarton, Feinpapiere, Banknotenpapier, Landkarten- und Briefpapier.

  3. Papier, Karton und Pappe für Verpackungszwecke: Kraftpapier, Wellpappe, Seidenpapiere, Pergamentpapier, Krepppapier, Faltschachtelkarton, Graukarton, Wickelpappe

  4. Hygienepapiere: Papiertaschentücher, Toilettenpapier, Kosmetiktücher, Babywindeln.

  5. Papier und Pappe für technische und spezielle Zwecke: Filterpapier, Fotopapier, Zeichenkarton, Zigarettenpapier, Schulpappe, Albumkarten.


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Verpackung

Die eingeriesten Blatt- oder Bogenpapierballen sind in Packpapier eingeschlagene rechteckige Pakete, die oben und unten zwecks leichterer Handhabung und zur Vermeidung von Transportschäden mit Holzplatten versehen und durch Bandeisen zusammengehalten werden.


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Transport

Symbole

Symbol Stückgut

Stückgut



Verkehrsmittel

Lkw, Schiff, Bahn


Containerfähigkeit

Transport im Standard-Container unter Einhaltung der Grenzen des Wassergehalts von Ware, Verpackung und Wegerung.


Umschlag

Die Ware ist während des Umschlags unbedingt vor Feuchtigkeit zu schützen (Regen, Schnee etc.).

Bei unsachgemäßer Behandlung während des Be- und Entladens und der Lagerung besteht die Gefahr von Diagonalverschiebungen, die zu Schäden führen können.


Staumaß

1,47 m³/t (Ballen, eingeschlagen in Packpapier, Paket auf Holzlatten, umreift mit Metallband) [1]



Stauplatzanforderungen

Die Laderäume bzw. Container müssen trocken und sauber sein. Die Ware muss vor evtl. Leckagen aus hydraulischen Leitungen geschützt werden. Des weiteren müssen die Laderäume strahlungs- und spritzwassergeschützt sein.


Separation

Wenn notwendig, Signierstift/Ölkreide (bevorzugt)


Ladungssicherung

Die Ladung ist so zu sichern, dass die Ballen bzw. die Umreifung nicht beschädigt werden. Unbeschädigte Umreifungen sind die Voraussetzung, um die Pressung der Ballen während des Transports beizubehalten.

Zum Thema Ladungssicherung siehe auch das Kapitel Papierhandel im Ladungssicherungshandbuch des GDV.

Weitere Informationen siehe auch die Kapitel

"Physikalische Grundlagen der Ladungssicherung",
"Straßenfahrzeuge, Auswahl, Ausrüstung und Belastbarkeit",
"Ladungssicherungsmaterialien".



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Risikofaktoren und Schadenverhütung

RF Temperatur

Papierballen erfordern eine bestimmte Temperatur-, Feuchte- und ggf. Lüftungs-Kondition (LK VI) (Lagerklima-Kondition).

Günstigster Reisetemperaturbereich: 0…25°C [1]

Optimale Reisetemperatur: 20°C [1]

Während des Umschlags sind auch kurzfristig Temperaturen unter 0°C zulässig. Die Ware ist vor Wärmequellen und intensiver Sonneneinstrahlung zu schützen, um Vergilben, Sprödigkeit, Tellerbildung sowie eine Erhöhung der Brandgefahr (Faser beginnt ab 90°C zu verkohlen) zu vermeiden.

Tellerbildung

Abbildung 1



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RF Feuchte

Papierballen erfordern eine bestimmte Temperatur-, Feuchte- und ggf. Lüftungs-Kondition (LK VI) (Lagerklima-Kondition).

Bezeichnung Feuchte/Wassergehalt Quelle
Relative Luftfeuchte 65…70% [1]
Wassergehalt 6…10% [1]
Oberste Gleichgewichtsfeuchte 70% [1]


Der Schutz vor Befeuchtung ist eine wichtige Voraussetzung für die Gewährleistung eines schadenfreien Transports: Daher muss vor jeglicher Feuchtigkeit, wie z.B. Regen, Schnee, Kondenswasser, Seewasser, extrem hohe relative Luftfeuchte oder feuchte Stapelunterlagen, geschützt werden.

Feuchte- und nässegeschädigte Papierbögen erleiden Wertminderungen durch Deformierungen, Verdrehungserscheinungen, Veränderungen in Glattheit und Farbe, Verminderung der mechanischen Reißfestigkeit und Welligwerden.

Bei der Lagerung im Stapel führt ein Feuchtigkeitsüberschuss zum Aufquellen der Fasern in den Randpartien, und die Ränder werden wellig. Diese Schäden sind irreversibel, da es bei Trocknung zum Verziehen infolge innerer Spannungen bei ungleichmäßiger Verteilung der Feuchtigkeit innerhalb des Bogens und zur Fleckenbildung (Trocknungsränder) kommt.

Bei einem Wassergehalt < 6% kommt es zur Sprödigkeit und Schrumpfung der Fasern. Da die Bögen im Stapel am freien Feuchtigkeitsaustausch mit der Umgebungsluft gehindert sind, beschränkt sich dieser Ausgleich auf die luftbestrichenen Ränder. Dadurch entstehen Aufbeulungen der Randpartien, und es kommt zur gefürchteten Tellerbildung bei eingeriestem Bogenpapier, die besonders durch intensive Sonneneinstrahlung gefördert wird.

Ladungsschweiß kann besonders bei Fahrten von kalt nach warm bzw. beim Löschen in tropischen Häfen entstehen, wenn die Ware während der Reise nicht genügend erwärmt wurde und beim Öffnen der Lukendeckel bzw. Containertüren der warmen Umgebungsluft ausgesetzt wird.

Papierballen dürfen nicht mit anderen Waren, die Feuchtigkeit abgeben, in einem Laderaum gestaut werden.


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RF Lüftung

Papierballen erfordern eine bestimmte Temperatur-, Feuchte- und ggf. Lüftungs-Kondition (LK VI) (Lagerklima-Kondition).

Empfohlene Lüftungs-Kondition: Luftwechsel 6fach/h (Durchlüftung), wenn der Taupunkt der Außenluft unter dem Taupunkt der Raumluft liegt.

Bei Fahrten von kalt nach warm (skandinavische Häfen, Kontinenthäfen – tropische Löschhäfen in Afrika, Asien) muss jede Möglichkeit der Erwärmung des Papiers genutzt werden, um Ladungsschweiß zu vermeiden.


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RF Biotische Aktivität

Dieser Risikofaktor hat keinen wesentlichen Einluss auf den Transport dieser Ware.


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RF Gase

Dieser Risikofaktor hat keinen wesentlichen Einluss auf den Transport dieser Ware.


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RF Selbsterhitzung / -entzündung

Papier ist brennbar, daher sollte es vor Funkenflug geschützt und ein striktes Rauchverbot eingehalten werden. Bei Lagerung im Stapel kann es unter Umständen (z. B. gemeinsame Lagerung mit Oxidationsmitteln) zu chemischen Reaktionen kommen, die zur Selbstentzündung des Papiers führen.

Als Löschmittel verursachen Wasser und Schaum im Gegensatz zu CO2 große Ladungsschäden durch Nässe sowie Quellung.


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RF Geruch

Aktivverhalten Papierballen geben keinen Geruch ab.
Passivverhalten Papierballen sind empfindlich gegenüber unangenehmem und/oder stechendem Fremdgeruch.



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RF Verunreinigung

Aktivverhalten Papierballen sind eine sehr saubere Ladung.
Passivverhalten Papierballen sind äußerst empfindlich gegenüber Verunreinigungen. Sie sind besonders entfernt von Farben, Säuren (bei Einwirkung von Salpetersäure und anderen starken Oxidationsmitteln ist eine chemische Selbstentzündung möglich), Chemikalien, Teer und Fetten/Ölen zu lagern.



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RF Mechanische Einflüsse

Papierballen sind gegenüber mechanischen Einwirkungen durch Druck, Stoß und Reibung sehr empfindlich. Die Gefahr der Beschädigung besteht vor allem während des Umschlags. Beim Anschlagen mittels Brooken, Stropps o.ä. kann es zu Diagonalverschiebungen der Ballen kommen, so dass Schäden vorprogrammiert sind.


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RF Toxizität / Gesundheitsgefährdung

Dieser Risikofaktor hat keinen wesentlichen Einluss auf den Transport dieser Ware.


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RF Schwund / Abhandenkommen / Diebstahl

Dieser Risikofaktor hat keinen wesentlichen Einluss auf den Transport dieser Ware.


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RF Schädlingsbefall / Krankheiten

Dieser Risikofaktor hat keinen wesentlichen Einluss auf den Transport dieser Ware.


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