Bauteile einer Kiste [English version]


Kisten bestehen hauptsächlich aus dem Boden, den Seiten- und Kopfwänden, dem Deckel und verschiedenen Einbauten im Inneren der Kiste. In Abbildung 1 sind die einzelnen Bauteile zu erkennen.

Kiste

Abbildung 1: Bauteile einer Kiste


1 – Kopfwand 4 – Untere Querleiste 7 – Diagonalleiste 10 – Längskufe
2 – Seitenwand 5 – Obere Längsleiste 8 – Kopfkantholz 11 – Seilanschlagleisten
3 – Obere Querleiste 6 – Untere Längsleiste 9 – Bodenbrett  





Der Boden


Der Boden ist als das wichtigste Bauteil einer Kiste anzusehen, da er sowohl die Kräfte, die von oben kommen (Stapeldruck), als auch die, die von unten gegen die Kiste wirken (durch Gabelstapler, Seile etc.), aufnehmen muss.

Besonders für den Umschlag der Kisten mit Gabelstaplern und Kranen müssen unter die Kiste entsprechende Einfuhröffnungen bzw. Anschlagmöglichkeiten geschaffen werden. Dies wird durch das Anbringen von Querkufen oder Seilanschlag- und Rutschleisten erreicht. Hierbei ist zu beachten, dass die Aufnahmepunkte symmetrisch zum Schwerpunkt der Kiste angeordnet werden, um einen sicheren Transport zu gewährleisten.

Die Einfuhröffnungen sollten, wie in der folgenden Abbildung skizziert, so angeordnet sein, um ein sicheres Handling mit dem Gabelstapler zu ermöglichen.

Einfuhröffnungen

Abbildung 2: Lage der Einfuhröffnungen


Zur Sicherung des Packgutes gegen Verrutschen und Kippen in der Kiste muss es mit dem Kistenboden verschraubt werden. Die Verschraubung sollte durch die Kufen reichen (siehe Abbildung 3). Ist es bei bestimmten Packgütern (z.B. Statuen) nicht möglich, diese durch Verschraubungen zu sichern, müssen sie durch Formschluss befestigt werden (siehe Abbildung 4)

Verschraubung

Abbildung 3: Verschraubung


Formschluß

Abbildung 4: Formschluss


Um der Kiste die notwendige Querfestigkeit zu verleihen, werden die Längskufen mit sogenannten Kopfkanthölzern verschraubt. Zusätzlich können noch weitere Querverstrebungen (querverlaufende Seilanschlagleisten etc.) angebracht werden, wodurch die Steifigkeit ebenfalls erhöht wird.

Boden

Abbildung 5: Kistenboden mit Kopfkanthölzern


Bei Packgütern mit einer relativ schmalen Standfläche sollte die Last durch Querhölzer auf alle Kufen verteilt werden, um punktförmige Belastungen zu vermeiden. Ist die Standfläche des Packgutes kleiner als die Abmessungen im oberen Bereich des Packgutes, kann durch Abstützungen ebenfalls für eine bessere Lastverteilung gesorgt werden.


Zurück zum Anfang




Seiten- und Kopfwände


Seiten- und Kopfwände werden bei der Lagerung durch Stapeldruckkräfte und beim Umschlag durch dynamische Kräfte beansprucht. Die Verbretterung der Seiten- und Kopfwände sollte vertikal vorgenommen werden, da die Vertikalkräfte so besser aufgenommen werden können als bei der Horizontalverbretterung. Um die Festigkeit der Kistenkonstruktion zu erhöhen und die durch Überstapelung entstehenden Druckkräfte in den Boden der Kiste zu leiten, werden die Kopf- und Seitenwände mit Quer-, Längs-, Vertikal- und Diagonalleisten ausgerüstet. Für jede Seiten- und Kopfwand werden jeweils eine obere und eine untere Längs- bzw. Querleiste benötigt. An der Kopfwand sollte pro Längskufe eine Vertikalleiste angebracht werden. Die Anzahl der Vertikalleisten an der Seitenwand richtet sich nach der Länge der Kiste. Der maximale Abstand sollte 1.000 mm nicht überschreiten. Alternativ können anstatt der Vertikalleisten auch Vertikalstützen montiert werden. Diagonalleisten sind anzubringen, wenn die Kisteninnenhöhe größer als 1.500 mm beträgt. Die Anordnung der einzelnen Leisten ist aus der Abbildung 1 zu entnehmen.


Zurück zum Anfang




Deckel


Der Kistendeckel, der entweder direkt auf den Kopf- und Seitenwänden oder auf einer entsprechenden Rahmenkonstruktion aufliegt, besteht normalerweise aus einer einfachen Brettlage und einem Leistenrahmen. Er muss neben den Stapeldruckkräften, die bei der Lagerung mehrerer Kisten o.ä. übereinander auftreten, auch Querdruckkräfte aufnehmen. Diese entstehen beim Umschlag durch die Verwendung von Seilen oder Ketten. Um Beschädigungen an den Deckelbrettern durch Querdruckkräfte zu vermeiden, sollten diese, wie in den Abbildungen 6 und 7 skizziert, angebracht werden.

Deckelbrett 1 Abbildung 6: Das Deckelbrett ist etwas eingerückt.

Deckelbrett 2 Abbildung 7: Das Deckelbrett ist gegen die Seitenverbretterung gesetzt worden.

Deckelbrett 3 Abbildung 8: Das Seil kann beim Hochziehen das Deckelbrett anheben und die Verbretterung lockern bzw. lösen.




Zurück zum Anfang




Einbauten


Die Einbauten dienen vorwiegend dazu, das Packgut in der Kiste zu fixieren (Abstützungen etc.) und die auf den Deckel einwirkenden Kräfte in den Kistenboden zu übertragen. Bei kleineren Kisten kann dies direkt über die Längs-, Quer- und Vertikalleisten geschehen. Kisten mit einer großen Deckelfläche müssen außerdem mit sogenannten Deckelunterzügen ausgestattet werden.

Werden die Deckelunterzüge direkt auf den oberen Längs- und Querleisten angebracht, kommt es zu Punktbelastungen, so dass die Leisten bei hohen Stapeldrücken einbrechen würden.

Um diese Punktbelastungen auf den Leisten zu vermeiden, kann man Vertikalstützen im Inneren der Kiste einbauen, auf denen der Deckel aufliegt. Diese Konstruktion ist sehr belastbar, hat aber den großen Nachteil, dass die Kisten größer gebaut werden müssen, da die Vertikalstützen zusätzlichen Platz benötigen.

Eine dritte Möglichkeit zum Befestigen der Deckelunterzüge bietet der sogenannte CP-Verbinder (benannt nach der Firma cargo pack), mit dessen Hilfe die punktförmigen Belastungen der Längs- und Querleisten vermieden werden. Zur Montage wird der CP-Verbinder in den Deckelunterzug eingekrallt und mit zwei Nägeln an der Seitenwand fixiert. Der CP-Verbinder hat gegenüber den Vertikalstützen den Vorteil, dass kein zusätzlicher Platz benötigt wird, die Belastbarkeit aber fast genauso hoch ist.

In den Abbildungen 9 bis 12 sind die verschiedenen Möglichkeiten zur Befestigung der Deckelunterzüge (dunkel eingefärbt) dargestellt

Deckelunterzug 1 Abbildung 9: Der Deckelunterzug ist direkt auf der Längsleiste montiert und führt dort zu einer punktförmigen Belastung

Deckelunterzug 2 Abbildung 10: Der Deckelunterzug ist mit Hilfe einer Vertikalstütze angebracht und schließt mit der Längsleiste ab, so dass die Kräfte gleichmäßig verteilt werden. Es ist zu erkennen, dass der Innenraum der Kiste durch die Stützen erheblich verkleinert wird.

Deckelunterzug 3 Abbildung 11: Der Deckelunterzug ist mit einem CP-Verbinder (rot eingefärbt) befestigt. Der Deckel liegt gleichmäßig auf, und das Innenvolumen der Kiste wird nicht beeinträchtigt.

CP-Verbinder Abbildung 12: Der CP-Verbinder ist in die Längsleiste eingekrallt und mit zwei hier hintereinander liegenden Nägeln gesichert. Der Deckel liegt flächig auf.






Zurück zum Anfang