Eigenschaften von Holz [English version]


Feuchte

Die wichtigste Eigenschaft des Packstoffes Holz ist seine Hygroskopizität. Je nach Feuchtigkeitsgehalt der umgebenden Luft nimmt Holz Wasserdampf auf oder gibt diesen ab. Es bildet sich eine sogenannte Gleichgewichtsfeuchte. Befindet sich das Holz in einer verhältnismäßig trockenen Umgebung, neigt es dazu, Wasserdampf abzugeben. Umgekehrt nimmt es bei verhältnismäßig feuchter Umgebung gerne Wasserdampf auf. Der genaue Wassergehalt von Holz kann entweder durch elektrische Messverfahren mittels eines Feuchtigkeitsmessers oder durch die sogenannte Darrprobe (siehe auch DIN 52138) ermittelt werden, wobei das Holz so lange künstlich getrocknet wird, bis sich seine Masse nicht mehr ändert.

Holz, das für den Bau von Kisten bestimmt ist, sollte einen Wassergehalt zwischen 12 und 15% besitzen, da diese Werte ungefähr der Gleichgewichtsfeuchte im Bereich der üblichen relativen Luftfeuchten entsprechen. Abbildung 1 zeigt die Sorptionsisotherme für Holz bei 20°C.

Zeichnung Sorptionsisotherme Abbildung 1: Sorptionsisotherme für Holz bei 20°C
(Durch Anklicken wird die Zeichnung vergrößert)


Zu feuchtes Holz kann z. B. zur Korrosion von korrosionsgefährdeten Packgütern oder Beiladungen führen.

Der Ausziehwiderstand von Nägeln und Schrauben nimmt mit zunehmender Holzfeuchte ebenfalls ab. Je feuchter das Holz bei der Verarbeitung ist, desto mehr Nägel bzw. Schrauben werden benötigt. Wird das Holz mit einem Wassergehalt von ca. 15% verarbeitet, bleibt der Ausziehwiderstand auch noch nach einigen Wochen unverändert. Ist das Holz jedoch am Anfang zu feucht, verringert sich der Ausziehwiderstand während der folgenden Nachtrocknung, da durch den Schwund unter anderem auch die Schrauben- und Nagellöcher größer werden. Das Holz "arbeitet", d.h. es quillt bei Feuchtigkeitsaufnahme und schwindet bei Trocknung.


Dimensionsänderungen

Sowohl zu feuchtes als auch zu trockenes Kistenholz kann aufgrund von Dimensionsänderungen negative Auswirkungen auf die Qualität der Transporte haben.

Im Verlaufe der Nachtrocknung kann es zu Qualitätsminderungen kommen, da Holz zum Teil erheblichem Schwund unterworfen ist. Die Löcher für Schrauben und Nägel werden durch den Schwund ebenfalls größer, wodurch sich der sogenannte Ausziehwiderstand verringert und die Stabilität der Kiste verschlechtert. Außerdem können bei zunächst passgenauer Verarbeitung der einzelnen Bretter plötzlich Lücken zwischen diesen entstehen, was zusätzlich zur Schwächung der Kistenstabilität beiträgt. Der größte Schwund tritt in der Breite und Dicke der Bretter auf, wohingegen sich die Länge kaum ändert.

Ist das Holz bei der Verarbeitung zu trocken, kann es durch Wasserdampfaufnahme und daraus resultierender Quellung dazu kommen, dass sich die Bretter gegenseitig aushebeln und die Schrauben- und Nagelverbindungen dementsprechend instabiler werden, wodurch die Festigkeit der Konstruktion ebenfalls negativ beeinflusst wird.


Raumgewicht

Das Raumgewicht von Holz ist sehr unterschiedlich, da es maßgeblich von der Holzart und von der Holzfeuchte abhängig ist. Oftmals wird nach Weichhölzern (Fichte, Kiefer, Tanne, Erle, Linde, Weide, Pappel) und Harthölzern (Buche, Eiche) unterschieden. Das durchschnittliche Raumgewicht der Weichhölzer kann mit ca. 450…550 kg/m3 angenommen werden, Harthölzer sind dagegen mit einem Raumgewicht von ca. 650…750 kg/m3 um einiges schwerer.


Festigkeit

Die Festigkeit feuchten Holzes ist geringer als die von trockenem. Holz mit einer Feuchte von 20% besitzt im Gegensatz zu Holz mit einer Feuchte von 10% nur die halbe Druckfestigkeit und nur ca. zwei Drittel der Biegefestigkeit.