Schadenbeispiele und Empfehlungen zur Prävention

Vortrag von Herrn Kapt. T. Ziehn, Gerling Allgemeine Versicherungs-AG, Köln


Rattan

Abbildung 1
Hohe Feuchtigkeit birgt nicht nur beim Transport von Kakao Gefahren für die transportierten Waren. Probleme treten nicht nur in Ladeeinheiten, wie Containern, auf, sondern auch in einzelnen Packstücken, wie Geschenk- oder Verkaufsverpackungen. Im vorliegenden Fall ist ein zusammengelegter Rattanhocker in seiner Verkaufsverpackung verschimmelt. Der Grund hierfür war, daß die zu hohe Feuchtigkeit während des Transportes nicht oder nur unzureichend aus der Verpackung abziehen konnte (siehe nebenstehendes Bild). Derartige Zustände sind in der sogenannten "feuchten Jahreszeit" auch schon bei Verladekontrollen vor der Verschiffung, d.h. beim Packen der Container ersichtlich.


Lüftung

Abbildung 2
Lüftung

Abbildung 3
Die Gefahr der Verschimmelung in Verkaufsverpackungen kann durch "belüftete Verpackungen" reduziert werden. Hierzu werden in die Verkaufsverpackungen Öffnungen eingebracht. Diese Öffnungen müssen dann deckungsgleich mit den Öffnungen in der Transportverpackung sein. Somit kann sichergestellt werden, daß feuchtwarme Luft aus der Verpackung austreten kann und ein Luftaustausch (Belüftung) stattfindet (vergleiche die nebenstehenden Abb.).


Lüftung

Abbildung 4
Lüftung

Abbildung 5
Um bei der Containerbeladung der Schachteln einen Lüftungseffekt erzielen zu können, müssen passiv belüftete Container verwandt werden (siehe nebenstehende Bilder). Da sich die Lüftungsöffnungen jeweils an den Stirnseiten der Schachteln befinden, ist die vorgenommene Stauweise falsch. Die Schachteln müssen mit den stirnseitig vorhandenen Lüftungslöchern quer in den Container geladen werden.


Der Versand von verpackten hygroskopischen Waren in belüfteten Schachteln kann das Schimmelrisiko aufgrund von Feuchte deutlich reduzieren. Ist das verwandte Material, in diesem Fall Rattan, zu feucht, kann eine Verschimmelung während der Reise nicht verhindert werden. Einen zusätzlichen Schutz bietet die Chemie durch Additive (Fungiziede), die, z.B. in Pulverform, den Farben beigemischt werden, um Schimmelbildung zu verhindern.

Taschen

Abbildung 6
Taschen

Abbildung 7
In diese Reisetaschen wurden im Bereich der Griffe und Reisverschlüsse Pappstreifen zur Verstärkung eingenäht. Die Feuchte in den Pappstreifen führte in Verbindung mit wasserlöslichem Klebstoff zur partiellen Schimmelbildung und somit zum Totalschaden. Da diese Taschen zusätzlich in Folienbeuteln verpackt wurden, muß in diesem Fall unbedingt darauf geachtet werden, daß die verwandte Kartonage nicht zu feucht ist und Klebstoff verwandt wird, der nicht auf Wasserbasis hergestellt wurde.
Taschen

Abbildung 8
Taschen

Abbildung 9


Kakao

Abbildung 10
Das Deck eines Laderaums wurde mit Kreuzgarnier ausgelegt. Zum Schutz des Kakaos ist das Holz zusätzlich mit Papier abgedeckt.


Kakao

Abbildung 11
Zur besseren Belüftung wird die Kakaoladung in einzelne Ladungsblöcke aufgeteilt. Dadurch wird sichergestellt, daß der gesamte Ladungsblock mit Luft umspült werden kann. Damit die Lüftungskanäle nicht "zusammenbrechen", werden sog. Anker aus Stauholz eingestaut.


Kakao

Abbildung 12
Stauholz-Anker zwischen den Ladeblöcken stellen sicher, daß die eingestauten Lüftungskanäle nicht "zusammenbrechen".


Kakao

Abbildung 13
Zum Schutz gegen abtropfendes Kondenswasser werden die einzelnen Ladungsblöcke mit zweilagigem Papier als Topgarnier abgedeckt. Da beim Öffnen der Luken zum Löschen oder zu Lüftungszwecken die Papierbahnen abwehen können, muß das Topgarnier mit Stauholz beschwert werden.


Kakao

Abbildung 14
Vorbildlicher Schutz der Ladung

Die Kakaoladung ist in Blöcke aufgeteilt und mit Papier als Topgarnier abgedeckt. Das Papier ist mit Stauholz gegen Abwehen geschützt. Die Lüftungskanäle wurden freigelassen, damit eine ausreichende Zirkulation zwischen den Ladungsblöcken sichergestellt ist.




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