Diebstahlprävention beim Warentransport auf der Straße
Bericht über die Schadenverhütungstagung von Herrn Björn Kupfer, Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV)



Inhaltsverzeichnis


 Hintergrund und Motivation zur Tagung
 „Diebstahlprävention beim Warentransport auf der Straße“


 Tag 1, Analysen und Gegenmaßnahmen

 Tag 1, Schadenprävention in der Praxis – Ausstellung / Besichtigung

 Tag 2, Initiativen und Methoden






Hintergrund und Motivation zur Tagung
Diebstahlprävention beim Warentransport auf der Straße“


Diebstähle von Ladung, kompletten Ladungsträgern und Kraftstoff haben in Deutschland und Europa ein bedrohliches Ausmaß erreicht. Eine Studie des Bundesamtes für Güterverkehr (BAG) aus dem Frühjahr 2017 belegt die hohe Dunkelziffer und weist auf den hohen volkswirtschaftlichen Schaden durch Ladungsdiebstähle hin.

Eine qualifizierte Schätzung der „Arbeitsgemeinschaft Diebstahlprävention in Güterverkehr und Logistik“, in der der Verband aktiv mitarbeitet, beziffert den wirtschaftlichen Schaden für Verbraucher im Jahr 2016 auf 2,2 Mrd. Euro. Hiervon beträgt allein der direkte Schaden an der Ware 1,3 Mrd. Euro.

Betroffen von Ladungsdiebstählen sind auch nicht mehr allein besonders hochwertige Güter, sondern alle Waren, die leicht abgesetzt werden können. Entsprechende Märkte finden sich mittlerweile für jedes entwendete Gut. Diese Märkte sind nicht mehr als separater „Schwarzmarkt“ auszumachen, sondern „verschmelzen“ zunehmend mit für jedermann frei verfügbaren elektronischen Handelsplattformen.

Die Tagung wird diese Hintergründe aufnehmen und die volkswirtschaftliche Bedeutung von Ladungsdiebstählen, die Methoden und Tatbegehungsumstände der Täter sowie die Möglichkeiten zur Schadenverhütung aufzeigen.

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Tag 1, Analysen und Gegenmaßnahmen

Diebstahl von Lkw-Ladungen, Erkenntnisse und Maßnahmen des Bundesamtes für Güterverkehr
Wolfgang Severing, Abteilungsleiter, Bundesamt für Güterverkehr, Köln


Bericht über die Schadenverhütungstagung

Abbildung 1, Wolfgang Severing [Björn Kupfer (GDV)]

Ladungsdiebstähle sind ein Problem in Deutschland und Europa. Dies ergab eine Studie des Bundesamtes für Güterverkehr (BAG). Herr Severing hat ferner über die volkswirtschaftliche Bedeutung des Diebstahls von LKW-Ladungen referiert und bereits eingeleitete Maßnahmen dargestellt.

Das organisierte Verbrechen hat Lkw Ladungen im Visier! – Die Projektgruppe CARGO bekämpft Planenschlitzer in Deutschland und Europa.
Kriminaldirektor Guido Sünnemann, Abteilungsleiter Organisierte Kriminalität Projektleiter CARGO, Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt, Magdeburg


Bericht über die Schadenverhütungstagung

Abbildung 2, Guido Sünnemann [Björn Kupfer (GDV)]


Bericht über die Schadenverhütungstagung

Abbildung 3, Guido Sünnemann [Björn Kupfer (GDV)]

Über das Projekt Cargo des Landeskriminalamts Sachsen-Anhalt wurde bereits viel berichtet. Dies zu Recht! Das von der Europäischen Union geförderte Projekt ist fokussiert auf sogenannte Planenschlitzer. Herr Sünnemann, der Initiator des Projekts, gab tiefe Einblicke über die Täter: woher kommen sie, welchen Methoden wenden Sie an und wie reagiert die Polizei darauf. Ferner gab es einen Ausblick über den Stand der Aufnahme des Delikts Ladungsdiebstahl in die Polizeiliche Kriminalstatistik.

Problemstellung aus Sicht der Warenversicherer – Schäden, Kunden, Frequenzen, Schadenverhütungsmaßnahmen Bedingungen
Werner Hinrichs, Mitglied der Geschäftsleitung, Allianz Esa cargo & logistics GmbH, Bad Friedrichshall


Bericht über die Schadenverhütungstagung

Abbildung 4, Werner Hinrichs [Björn Kupfer (GDV)]

Sind Ladungsdiebstähle versichert bzw. können sie versichert werden? Herr Hinrichs hat die Frage mit „Ja-natürlich“ beantwortet. Allerdings ist auch der Versicherungsnehmer in der Pflicht! Schadenverhütungsmaßnahmen helfen Schäden zu minimieren. Informationen hierzu bietet zum Beispiel der Transport – Informations – Service!

Problemstellungen aus Sicht der Verkehrshaftungsversicherung – Schäden, Kunden, Routen, Tageszeiten, Fahrzeuge, organisatorische Schadenverhütungsmaßnahmen, physische Maßnahmen, Schnittstellenkontrollen
Ingo Schumacher, Leiter VHV/MC (Schaden), KRAVAG-LOGISTIC Versicherungs-AG, Hamburg
Uwe Lukas, Managing Director, MELES Insurance A/S Niederlassung Deutschland, Kempten


Bericht über die Schadenverhütungstagung

Abbildung 5, Ingo Schumacher [Björn Kupfer (GDV)]

Was der Bundesgerichtshof unter „auf der Hand liegende Sorgfaltspflichten“ versteht, was ein „unabwendbares Ereignis“ ist und warum dies Frachtführer und Spediteure interessieren sollte, hat Herr Schumacher dem Auditorium ausführlich dargestellt. Auch die unverbindlichen „DTV-VHV“ mit einem Schwerpunkt auf die Obliegenheiten sowie die unverbindlichen „BB hochwertige Güter“ wurden thematisiert.


Bericht über die Schadenverhütungstagung

Abbildung 6, Uwe Lukas [Björn Kupfer (GDV)]

Über organisatorische Schadenverhütungsmaßnahmen, Schnittstellenkontrollen und weitere geeignete physische Schutzmaßnahmen sowie deren mögliche Wechselwirkung mit dem Versicherungsschutz hat Herr Lukas berichtet.

TAPA, Fight against Cargo Crime – oder wollen wir den Kriminellen das Feld überlassen?
Thorsten Neumann, Director Risk and Protection Services, Microsoft Corporation, Seattle (USA)
Chairman, Transported Asset Protection Association EMEA (TAPA EMEA), Oegstgeest (NL)


Bericht über die Schadenverhütungstagung

Abbildung 7, Thorsten Neumann [Björn Kupfer (GDV)]

Herr Neumann hat die Transported Asset Protection Association (TAPA), deren Incident Information Service (IIS) und in der Hauptsache die weltweit gültige Normenfamilie der TAPA (FSR, TSR, PSR) vorgestellt. Da nach Auswertung des IIS es immer wieder zu Ladungsdiebstählen auf Lkw Parkplätzen kommt, lag ein Schwerpunkt auf den Trucking Security Requirements (TSR) sowie den Parking Security Requirements (PSR) in Verbindung mit dem IIS.

Sicherheitsphilosophie und Schadenverhütungsmaßnahmen beim Transport von Tabakprodukten
Lorenz Sönnichsen, Berater, Loss Prevention Beratung, Hamburg


Bericht über die Schadenverhütungstagung

Abbildung 8, Lorenz Sönnichsen [Björn Kupfer (GDV)]

Jede Ware ist diebstahlgefährdet! Gewisse Waren, beispielsweise Tabakprodukte, üben auf Kriminelle jedoch einen besonderen Reiz aus. Auch hier zeigt sich, dass mit der richtigen Sicherheitsphilosophie und deren konsequenter Umsetzung in die Praxis die Produkte in der richtigen Qualität und Menge beim Kunden ankommen. Weiter führt Herr Sönnichsen aus, dass Schadenverhütungsmaßnahmen – neben geringeren Schäden – auch zu Kosteneinsparungen in der Supply Chain führen können.

KDNA – eine Möglichkeit zur Diebstahlprävention und Unterstützung bei der Wiederbeschaffung
Jörg Reimann, Koordinator KDNA/Präsidialstab, Polizei Bremen


Bericht über die Schadenverhütungstagung

Abbildung 9, Jörg Reimann [Björn Kupfer (GDV)]

Herr Reimann hat die Möglichkeiten zur Diebstahlprävention und Unterstützung bei der Wiederbeschaffung durch den Einsatz von künstlicher DNA dargestellt. Künstliche DNA bietet die Möglichkeit, die Nämlichkeit einer Ware sicherzustellen. Im Falle eines Diebstahls kann die Ware so leichter dem rechtmäßigen Eigentümer zugeordnet werden.

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Tag 1, Schadenprävention in der Praxis – Ausstellung / Besichtigung

Tracking & Tracing – Sendungsverfolgung auf allen Verkehrsträgern, Sicherung von Waren auf Fahrzeugen und in Containern
Michael Schneider, Bosch Service Solutions GmbH

Wie kann eine Sendungsverfolgung über alle Verkehrsträger realisiert werden? Welche Möglichkeiten bestehen für die elektronische Sicherung von Waren auf Fahrzeugen und in Containern? Eine mögliche Lösung wurde in der Praxis vorgestellt.


Bericht über die Schadenverhütungstagung

Abbildung 10, Besichtigung [Björn Kupfer (GDV)]


Bericht über die Schadenverhütungstagung

Abbildung 11, Besichtigung [Björn Kupfer (GDV)]

Videotechnik zur Überwachung von Außengeländen und Parkplätzen
Mathias Enzmann, Bosch Sicherheitssysteme GmbH

Videotechnik zur Überwachung von Außengeländen und Parkplätzen wurden den Teilnehmern demonstriert.


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Abbildung 12, Besichtigung [Björn Kupfer (GDV)]

Künstliche DNA (KDNA) – Identifikation von Ladung, die selbst keine individuellen Merkmale aufweist
Ralf Niemeyer, Geschäftsführer ACTC GmbH, Hamburg
Georg Thielebein, Laborleiter ACTC GmbH, Hamburg

Praxisvorführung der Markierung und Identifikation von Ladung mit Hilfe von künstlicher DNA.


Bericht über die Schadenverhütungstagung

Abbildung 13, Besichtigung [Björn Kupfer (GDV)]


Bericht über die Schadenverhütungstagung

Abbildung 14, Besichtigung [Björn Kupfer (GDV)]


Bericht über die Schadenverhütungstagung

Abbildung 15, Besichtigung [Björn Kupfer (GDV)]

Theftex – Die LKW-Plane die mit Alarm vor Diebstahl schützt
Lars Meyer zu Westrup, Key-Account-Manager, Alarmplane.de GmbH, Geestland

„Planenschlitzer“ schlitzen die Plane von Lkw auf. Ziel ist zunächst die Identifikation und später der Diebstahl von lohnenswerter Ware. Eine Lösungsmöglichkeit zur Abschreckung der Täter bietet Theftex.


Bericht über die Schadenverhütungstagung

Abbildung 16, Besichtigung [Björn Kupfer (GDV)]


Bericht über die Schadenverhütungstagung

Abbildung 17, Besichtigung [Björn Kupfer (GDV)]

Physische Sicherungen am Fahrzeug
Charlotte Belhadjoudja, WABCO Vertriebs GmbH & Co. KG, Hannover

Der Laderaum des Transportmittels sollte adäquat gesichert sein! Es wurden Schlösser unterschiedlicher Sicherheitsstufen vorgeführt. Diese können mechanischer, elektronischer Art oder eine Kombination aus beiden sein.


Bericht über die Schadenverhütungstagung

Abbildung 18, Besichtigung [Björn Kupfer (GDV)]


Bericht über die Schadenverhütungstagung

Abbildung 19, Besichtigung [Björn Kupfer (GDV)]

Echoalarm
Wolfgang Blum, Albert Metzger Transporte GmbH & Co. KG , Filderstadt
Thomas Metzger, Mitinhaber Albert Metzger Transporte GmbH & Co. KG, Filderstadt

Diebstahlschutz in der Zukunft. Mit „Echoalarm“ wurde eine Technologie vorgeführt, die die Kriminellen bereits bei deren Annäherung an den Trailer detektiert.


Bericht über die Schadenverhütungstagung

Abbildung 20, Besichtigung [Björn Kupfer (GDV)]


Bericht über die Schadenverhütungstagung

Abbildung 21, Besichtigung [Björn Kupfer (GDV)]

Sicherer Trailer ab Werk – Konstruktion, schnittsichere Planen, Smart Scan (Innenraumüberwachung)
Jens Rauer, Fahrzeugwerk Bernard Krone GmbH & Co. KG, Werlte

Innovationen in Bezug auf die Konstruktion eines gesicherten Trailers, den Einsatz schnittsicherer Planen sowie eine Innenraumüberwachung wurden demonstriert. Diese sind bereits in der Serienfertigung verfügbar.


Bericht über die Schadenverhütungstagung

Abbildung 22, Besichtigung [Björn Kupfer (GDV)]


Bericht über die Schadenverhütungstagung

Abbildung 23, Besichtigung [Björn Kupfer (GDV)]


Bericht über die Schadenverhütungstagung

Abbildung 24, Besichtigung [Björn Kupfer (GDV)]


Bericht über die Schadenverhütungstagung

Abbildung 25, Besichtigung [Björn Kupfer (GDV)]

Aircell Trailer – Wandelemente zur Ladungssicherung
Christoph Holzapfel, Business Development, Wischemann Kunststoff GmbH, Ochtrup

Ladungssicherung gegen „Physik“ und „Kriminelle“ beides soll der Aircell Trailer bieten. Den Teilnehmern wurde ein Trailer mit neuartigen Wandelementen zur Ladungssicherung demonstriert. Diese erschweren den Zugriff von außen.


Bericht über die Schadenverhütungstagung

Abbildung 26, Besichtigung [Björn Kupfer (GDV)]


Bericht über die Schadenverhütungstagung

Abbildung 27, Besichtigung [Björn Kupfer (GDV)]


Bericht über die Schadenverhütungstagung

Abbildung 28, Besichtigung [Björn Kupfer (GDV)]


Bericht über die Schadenverhütungstagung

Abbildung 29, Besichtigung [Björn Kupfer (GDV)]

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Tag 2, Initiativen und Methoden

Gesicherte Lkw Parkplätze in Europa, EU Vorhaben, Lenk- und Ruhezeiten und die Aktivitäten von ESPORG
Dirk Penasse, General Manager, European Secure Parking Organisation, Brüssel (BE)


Bericht über die Schadenverhütungstagung

Abbildung 30, Dirk Penasse [Björn Kupfer (GDV)]

Herr Penasse hat über die EU Studie „Study on Safe and Secure Parking Places for Trucks“ sowie der Entwicklungen beim Thema der Verbringung der regelmäßigen wöchentlichen Ruhezeit im Lkw berichtet. Zudem standen die Aktivitäten der European Secure Parking Organisation (ESPORG) und deren Standard für gesichertes Lkw-Parken im Fokus.

S.A.F.E – Schutz- und Aktionsgemeinschaft für die Erhöhung der Sicherheit in der Spedition
Alex Kotsiwos, Geschäftsführer, SSD SAFE-Services Deutschland GmbH, Willich


Bericht über die Schadenverhütungstagung

Abbildung 31, Alex Kotsiwos [Björn Kupfer (GDV)]

Wie könnte ein präventives Risk-Management in Speditionen aufgebaut werden? Wie können logistische Dienstleistungen vor Raub- / Diebstahl und Terror geschützt werden? Wie können Transportmittel im speziellen gesichert werden? Antworten lieferte Herr Kotsiwos.

Phantomfrachtführer oder besser einen seriösen Frachtführer? – Informationen über die Täter und Tipps zur Schadenverhütung, beispielsweise den Trusted Carrier.
Klaus Dieter Baier, Geschäftsführer und Sachverständiger, DESA Investigation and Risk Protection, Berlin
Andreas Schmidt, Mitgliederakquisition und -betreuung, Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V., Frankfurt am Main

Wirtschaftskriminalität 4.0 oder doch „nur“ ein „normales“ Verbrechen? Herr Baier hat den Modus Operandi der „Phantomfrachtführer“, Ermittlungserfolge sowie Möglichkeiten der Prävention vorgestellt. Auch sollte die DSGVO nicht als Ausrede für mangelnde Präventionsmaßnahmen dienen!


Bericht über die Schadenverhütungstagung

Abbildung 32, Klaus Dieter Baier [Björn Kupfer (GDV)]

Herr Schmidt hat den „Trusted Carrier“ erläutert. Es bietet eine Möglichkeit für die Auswahl von seriösen Frachtführern mit Hilfe eines elektronischen Systems.


Bericht über die Schadenverhütungstagung

Abbildung 33, Andreas Schmidt [Björn Kupfer (GDV)]

Der Fahrer, das schwächste Glied in der Kette oder wichtiger Garant für einen sicheren Transport? – Mentale Vorbereitung des fahrenden Personals auf Begegnungen mit Menschen mit erhöhter krimineller Energie
Joachim Leis, Geschäftsführer, MentalLeis Dienstleistungen GmbH, Ludwigsburg


Bericht über die Schadenverhütungstagung

Abbildung 34, Joachim Leis [Björn Kupfer (GDV)]

Das Thema von Herrn Leis ist die mentale Vorbereitung der Lkw Fahrer. So sollen sie besser auf Begegnungen mit Menschen mit erhöhter krimineller Energie vorbereitet sein. Mit Hilfe von Deeskalationsstrategien und entsprechenden Sicherheitskonzeptionen soll das Risiko für Fahrer und Ware minimiert werden.





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