Die Diebstahlgefährdungslage der europäischen Transportwirtschaft
Vortrag von Herrn Alexander Klein und Herrn Mark Schwarz, EUROWATCH



Inhaltsverzeichnis


 Die Firma ALEX-Sicherheitskonzepte GmbH und EUROWATCH

 Kriminalität beim Warentransport – eine Einführung

 Telematische Sicherheitslösungen

 Die Dienstleistungen von EUROWATCH

 Ein Blick in die Zukunft






Die Firma ALEX-Sicherheitskonzepte GmbH und EUROWATCH

Alexander Klein ist Geschäftsführer der ALEX-Sicherheitskonzepte GmbH. Diese Firma ist der Anbieter von EUROWATCH in Deutschland und eines von 40 Sicherheitsunternehmen, die EUROWATCH in Europa angehören und die sich gegenseitig über Diebstahlprävention und Sicherheit gegen Kriminalität beim Warentransport austauschen. Dabei werden u. a. folgende Fragen diskutiert:

Wie kann effektiv bei Schadenfällen die Polizei informiert werden?
Wie soll auf Straftaten reagiert werden?
Wie kann der Kunde von Sicherheitsdienstleistungen die Polizei hinzuziehen?
Wie kann man präventiv tätig werden?


Hier können und müssen zahlreiche verschiedene Faktoren berücksichtigt werden, von denen einige in diesem Vortrag angesprochen werden sollen.

Die Firma ALEX-Sicherheitskonzepte GmbH ist TAPA EMEA-Mitglied und arbeitet hier u. a. im Interventionsbereich und bei der Analyse von Straftaten mit. Von ihr werden z. B. täglich über 100 Transporte durch ganz Europa überwacht und auf besondere Vorkommnisse entsprechend reagiert.

Dabei müssen z. B. folgende Punkte berücksichtigt werden:

Mit was für eine Art von Kriminalität muss sich auseinandergesetzt werden?
Welche Szenarien treten auf?
Wie kann diese Kriminalität effizient analysiert werden?
Wie gehen die Täter vor, welche Eigenschaften, Kenntnisse und Möglichkeiten haben diese?
Wo treten Fahrlässigkeiten auf und wie können sie abgestellt werden?
Wie wird unter Einbeziehung der Polizei und ggf. privater Sicherheitsdienste präventiv oder nach Eintritt eines Schadenfalls vorgegangen?



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Kriminalität beim Warentransport – eine Einführung


Ein klassischer Fall von Fahrlässigkeit ist das unbeaufsichtigte Abstellen von Lkw mit wertvoller Ladung auf unbewachten Parkplätzen.

Ein häufiges Problem sind z. B. falsche Polizeikontrollen, bei denen sich Täter als Polizisten ausgeben und dann den Lkw ausrauben.

 


Es gibt sogar Fälle, bei denen der Lkw während der Fahrt ausgeraubt wurden, ohne dass der Fahrer es bemerkte.

Die heute weitgehend offenen Grenzen in Europa erleichtern den Tätern ihr Handwerk. Bei der polizeilichen Ermittlung von Straftaten existieren diese Grenzen jedoch weiterhin.


Weitere Details, Fakten und Zahlen sowie verschiedene aktuelle Sicherheitsmaßnahmen wird im Folgenden Mark Schwarz von der EUROWATCHCENTRAL mit Sitz in London als Betreiber von EUROWATCH erläutern. Mark Schwarz ist auch Vorstandsmitglied der TAPA EMEA. Er wird auch auf die TAPA EMEA eingehen und zukünftige Entwicklungen betrachten.




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Zunächst einige Daten zur Kriminalität beim Warentransport:

Jedes Jahr werden in Europa ca. 200.000 Fahrzeuge und Ladungen bzw. Frachtgut im Wert von 10 – 15 Mrd. Euro gestohlen. Zahlreiche Studien gehen davon aus, dass die indirekten Verluste durch sog. Kollateralschäden ca. 4 mal so hoch sind.

Diese hohen Zahlen und damit die Größenordnung des Problems sind der Allgemeinheit nicht besonders bekannt, da dieses Thema in den Medien keine Rolle spielt.

Besonders betroffen sind IT-Produkte, die i. d. R. hochwertig sind. Bei der Preiskalkulation dieser Produkte werden heutzutage rund 10% des Verkaufspreises zur Abdeckung der Verlustschäden innerhalb der Transportkette veranschlagt. Der Kunde bezahlt somit zumindest z. T. diese Verluste.

Seit ungefähr 2002 ist der Frachtdiebstahl bevorzugtes Ziel der organisierten Kriminalität.

Diese Karte stellt eine Momentaufnahme mehrerer zehntausend verschiedener krimineller Vorfälle im Transportbereich in Europa dar. Alle Vorfälle fanden in nur einem Jahr statt.



Besonders betroffen sind Großbritannien und Osteuropa. Bei den kriminellen Handlungen reicht die Bandbreite von Diebstahl aus Lagern und Fahrzeugen, Entführungen von Fahrzeugen bis hin zu falschen Polizeikontrollen, Betrug, Dokumentenfälschung u. v. m. Zunehmend wird dabei auch Gewalt angewendet.



Einige Zahlen als Beispiele aus verschiedenen Ländern:

Die Anzahl krimineller Vorfälle beträgt in Großbritannien 3.000 bis 4.000 in jedem Jahr, das sind rund 10 pro Tag! In Frankreich, Spanien und den Benelux-Staaten sind es 1.500 bis 2.500 Vorfälle, in Polen über 10.000 und in Schweden, das kein klassisches Transitland ist, immerhin 500 jeweils in einem Jahr.

Für Italien existieren keine offiziellen Statistiken. Hier wird z. B. angenommen, dass ca. 2 – 3% aller Kriminalitätsfälle Entführungen sind.

Besonders in Großbritannien ist in den letzten Jahren ein Trend zu Trickbetrug bei Überfällen und Diebstählen zu beobachten. Dabei wird versucht, den Fahrer zum Anhalten zu bringen oder zu einem bestimmten Ort zu lotsen, um ihn dann ausrauben zu können. Dazu gehören u. a. die bereits angesprochenen falschen Polizeikontrollen, aber auch vorgetäuschte Unfälle. Beim sog. "around-the-corner-game" wird ein am Zielort ankommender Lkw sozusagen "um die Ecke" zu einem anderen Abladeterminal geleitet. Geschickte Täter bringen den getäuschten Fahrer bisweilen noch dazu, beim Abladen der Ware mitzuhelfen.


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Hier weitere Zahlen zum Thema:



17% aller Fahrer wurden in den letzten 5 Jahren angegriffen, das sind 30% mehr als in dem entsprechenden Zeitraum davor. 21% wurden körperlich angegriffen.
in 8% der Fälle wurden Schusswaffen verwendet.
Bei 10% aller Vorfälle spielten Entführungen eine Rolle.
Bei 65% aller Diebstähle kompletter Ladungen wurden Insider-Informationen genutzt.
30% der betroffenen Fahrer haben den Vorfall nicht der Polizei gemeldet.
Nur 2% der Täter konnten festgenommen werden.
Nur 6 EU-Länder verfügen über spezielle Polizeikräfte gegen Transportkriminalität. Deutschland gehört nicht dazu.


Die geringe Aufklärungsrate und die Schwierigkeiten bei den polizeilichen Ermittlungen sind durch die Internationalität des Transportwesens bedingt. Firmen, Subunternehmer, Disponenten, Fahrer, Versender und Empfänger sitzen bzw. arbeiten oft in verschiedenen Ländern, in denen zudem unterschiedliche Behörden und Polizeiapparate zuständig sind. Für die Täter hingegen sind die weitgehend offenen Grenzen in Europa ein großer Vorteil.

Diese Grafik verdeutlicht, dass Angriffe gegen ausländische Fahrer in fast allen europäischen Ländern deutlich häufiger vorkommen als gegen einheimische Fahrer:



Das liegt nicht allein daran, dass im europäischen Lkw-Verkehr meist mehr "ausländische" Fahrer in den Ländern unterwegs sind. Kriminelle nutzen die Tatsache aus, dass ausländische Fahrer aufgrund mangelnder Sprach- und Gesetzeskenntnisse kaum in der Lage sind, die Polizei einzuschalten oder gar Hemmungen haben, die zu tun. Daher sind ausländische Fahrer ein bevorzugtes Ziel der Kriminellen.

Diese Matrix vermittelt einen Überblick, welche Art von krimineller Bedrohung bei den verschiedenen Etappen innerhalb der Transportkette besonders groß ist. Das Gefährdungspotential ist dabei von 1 (gering) bis 4 (hoch) gewichtet:



Viele Gefährdungseinstufungen erklären sich von selbst. So ist nachvollziehbar, dass die Gefahr eines Raubüberfalls auf einem ungesicherten Parkplatz deutlich größer ist als auf einem gesicherten. Und ein vorgetäuschter Unfall kann nur während der Fahrt eines Lkw als Trick angewendet werden.

Jede im Transportwesen verantwortliche Person sollte diese Matrix berücksichtigen und genau überlegen, in welchem Teil seiner individuellen Transportkette welche Gefahr droht. Dann kann entsprechend gegengesteuert und Sicherheits- bzw. Präventivmaßnahmen können vorgenommen werden.



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Telematische Sicherheitslösungen

Im Folgenden werden einige Sicherheitstechniken, die in den Fahrzeugen zum Einsatz kommen, vorgestellt. Dieses Diagramm zeigt die quantitative Verbreitung verschiedener Technologien:



Einige dieser Technologien gibt es schon seit über 10 Jahren, andere sind relativ neu. Eine Sicherheitstechnologie aus dem Bereich der Telematik ist die GPS-Ortung, sie kommt inzwischen in 25% aller Fahrzeuge zum Einsatz. Man darf davon ausgehen, das diese Technik bei Transporten hochwertiger Güter wesentlich häufiger eingesetzt wird.

17% aller Fahrzeuge verfügen über gar keine Sicherheitstechnik gegen Kriminalität. Hier besteht Handlungsbedarf.

Ein auf Telematik basierendes Sicherheitskonzept beinhaltet vier Komponenten, diese sind die Ortungstechnik-Geräte, die Signalübertragung, die Überwachung und die Verbindung zur Polizei.



Im Telematik-Bereich sind verschiedene Sicherheitslösungen verfügbar, die entweder in die Zugmaschine bzw. Fahrerkabine eingebaut werden oder in den Auflieger bzw. Trailer. In Europa gibt es Hunderte von Firmen, die solche Systeme anbieten. Dazu gehören u. a. diese Lösungen und Funktionen:



Eine in die Fahrerkabine eingebaute Notalarm-Funktion (Panik-Alarm-Knopf) ermöglicht dem Fahrer, bei Gefahr Alarm auszulösen.

Im Auflieger bzw. Trailer können Türsensoren installiert werden, die ein unberechtigtes Öffnen melden. Ebenso sind Systeme erhältlich, die auf Beschädigung bzw. Aufschneiden der Lkw-Plane reagieren.

Die ferngesteuerte Türverriegelung verhindert ein unberechtigtes Öffnen, Wegfahrsperren ein unberechtigtes Bewegen des Fahrzeugs.

Die Routenüberwachung meldet ein Abweichen des Fahrzeugs von der vorgegebenen Stecke. Haltealarm-Systeme melden, wenn das Fahrzeug unvorhergesehen anhält.

Bei Manipulationsversuchen an der Überwachungstechnik kann ebenfalls Alarm ausgelöst werden.

Die automatischen Alarm- und Sicherheitssysteme, die unabhängig vom Fahrer funktionieren, sind aus verschiedenen Gründen sinnvoll:

Der Fahrer kann z. B. dann nicht selbst reagieren, wenn er entführt, betäubt oder anderswie ausgeschaltet wurde. Er kann auch eingeschlafen oder einfach unaufmerksam sein. Er kann vom Täter bedroht oder zur Kooperation gezwungen werden und er kann schlimmstenfalls mit den Täten zusammenarbeiten (Insiderkriminalität).


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Diese Abbildung zeigt einige Trailer-basierte Sicherheitslösungen:



In zunehmendem Maße werden dieser Sicherheitstechnologien versteckt eingebaut, um sie gegen Manipulation oder Zerstörung usw. durch die Täter zu schützen. Diese Geräte sind z. T. sehr klein und können in Packstücken oder an der Ware angebracht werden. Sie können ihre GPS-Signale auch dann senden und empfangen, wenn sie sich im Inneren von z. B. Kisten oder Transportgütern befinden. Wird die Ware trotz aller Sicherheitsvorkehrungen entwendet, besteht immer noch die Chance, sie anhand dieser versteckte Ortungstechnik wiederzufinden. Lediglich Metalle (Stahl usw.) können von den Signalen nicht durchdrungen werden, daher stößt die Ortungstechnik z. B. in geschlossenen Kleintransportern (Sprinter o. ä.) bisher noch an ihre Grenzen.



Auch deshalb ist es wichtig, die gesamte Transportkette genau zu analysieren und das Sicherheitssystem jeweils individuell (sozusagen "maßgeschneidert") anzupassen.

Diese Abbildung zeigt die Positionen, die sich anhand eines versteckten GPS Gerätes in einer Kombination aus GPS Daten und Mobilfunkzellendaten auch direkt nahe an einem Gebäude auf einem Luftbild nachvollziehen lassen:



Die Ortungstechnik allein stellt noch kein komplettes Sicherheitssystem dar.



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Die Dienstleistungen von EUROWATCH

Die Daten dieser Technik müssen überwacht und ausgewertet werden, bei Alarm muss richtig, schnell und angemessen reagiert werden – in jedem Land und in jeder Sprache! Hierfür ist entsprechend qualifiziertes und befugtes Personal erforderlich, das die oft durch verschiedene Länder führende Transportroute genau kennen muss. Hier müssen ggf. die jeweiligen nationalen Polizeibehörden informiert werden. Die Überwachung bzw. Kontrolle muss rund um die Uhr und an allen Tagen stattfinden.

Dies kann ein Transportunternehmen i. d. R. nicht selbst leisten, daher werden heute meist externe Sicherheitsfirmen beauftragt, die all diesen Erfordernissen gerecht werden können.



EUROWATCH bietet hier umfassende Dienstleistungen an. Das Unternehmen verfügt über ein Netzwerk zugelassener nationaler Sicherheitsfirmen, die Monitoring-Dienste anbieten.

Jeder Transporteur oder Fahrer erhält von EUROWATCH eine Telefonnummer, über die er in seiner Landessprache in jedem europäischen Land polizeiliche Hilfe erhält.

Über die GPS-Daten von beliebigen Ortungssystemen können in Echtzeit Positionsmeldungen an die Polizei übermittelt werden.

Alle Beteiligten können sich über ein Internetportal mit dynamischen Webseiten über den Vorfall aktuell in Echtzeit informieren.





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Ein Beispiel aus Deutschland, der Vorfall ist vor zwei Jahren passiert:




Ein deutscher Spediteur transportierte Tabak in einem Schmitz Cargobull Trailer. Das Fahrzeug war mit moderner Ortungs- und Sicherheitstechnik bereits herstellerseitig ausgestattet wie GPS, Türsensoren, Abkopplungsalarm und Manipulationsschutz. Zusätzlich wurden ein Notfallknopf in der Zugmaschine sowie zusätzliche ferngesteuerte Türschlösser vom Transportunternehmen verbaut. Der Fahrer war über Mobilfunk mit seiner Firma verbunden und die Route wurde überwacht. Der Trailer war ein Kühltrailer und hatte somit bereits verstärkte Wände.

Der Fahrer war erfahren und verantwortungsvoll und meldete sich jede Stunde bei seiner Firma. Aufgrund der umfassenden präventiven Sicherheitsmaßnahmen gewährte der deutsche Transportversicherer einen Rabatt.

In einem abgelegenen Ort namens Velo in Griechenland wurde der Lkw an einer Tankstelle von zwei Pkw festgesetzt und fünf Täter versuchten einzudringen. Die beiden deutschen Fahrer verriegelten alle Türen und verbarrikadierten sich in ihrer Kabine, von wo aus sie ihre Firma anriefen, die wiederum EUROWATCH in Deutschland verständigte.

EUROWATCH alarmierte die zuständige griechische Polizeistation. Da die nächste Wache in der abgelegenen Region ca. 30 Fahrminuten entfernt war, mussten die Fahrer so lange ausharren. Erst wenige Minuten vor dem Eintreffen der Polizei flüchteten die Täter, die vermutlich den Polizeifunk abgehört hatten. Fahrer und Fracht blieben unversehrt.


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Dieses Beispiel zeigt, dass moderne Sicherungstechnologie im Zusammenspiel mit geschultem und richtig reagierendem Personal solche Überfälle erfolgreich abwehren kann. Noch vor 10 Jahren wäre es hier sicher zu einem Verlust gekommen, möglicherweise wäre auch der Fahrer zu Schaden gekommen.

Auf Onlinekarten wurde die aktuelle Position des Lkw in der Sicherheitszentrale kontinuierlich angezeigt:



Neuerdings können neben Straßenkarten auch hochauflösende Luftbilder (z. B. von Google Earth oder Microsoft) herangezogen werden, die das Gelände gut erkennen lassen, auf dem der Vorfall stattgefunden hat. So kann der Polizei eine exakte Beschreibung der örtlichen Gegebenheiten übermittelt werden, wie in diesem weiteren Bespiel eines Einsatzes in Italien: "Es handelt sich um ein Gewerbegrundstück mit 3 Toren, auf dem 15 Trailer stehen usw."



Diese Karten und Luftbilder sind eine enorme Hilfe bei der Behandlung eines Vorfalls.

Der Vorfall wird webbasiert dokumentiert und kann im Internet von allen beteiligten und berechtigten Personen in allen Ländern verfolgt werden, auch von der griechischen Polizei. Alle telematischen Daten werden dabei in Echtzeit integriert. Die Website ist über ein einsatzbezogen generiertes Login Passwort gesichert.





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EUROWATCH deckt nicht nur Europa ab, sondern auch angrenzende Länder wie die Türkei oder Marokko, wo bereits mehrere Vorfälle bearbeitet wurden. Auch Südafrika wird bereits bedient. In der Zukunft werden weitere Länder in Afrika und Nahost hinzukommen (s. Karte).



Seit Juni 2002 ist EUROWATCH verfügbar. Derzeit werden rund 50.000 Fahrzeuge in ganz Europa von EUROWATCH überwacht.

Es wurden Vorfälle in 16 Ländern bearbeitet, in allen Fällen wurde die Polizei erfolgreich eingeschaltet und hat Maßnahmen getroffen. Keine einzige Person wurde dabei verletzt.

Fahrzeuge und Fracht im Wert von über 20 Mio. Euro konnten geschützt oder wiedergefunden werden, darunter 96% aller gestohlenen Fahrzeuge und 94% der gestohlenen Fracht. Über 75 Personen in 8 Ländern wurden festgenommen.



Wie reagiert die Versicherungswirtschaft auf die Telematik und Dienstleister wie EUROWATCH?



Die Erfahrung zeigt, dass die Versicherungswirtschaft neue Technologien und Sicherheitsdienste wie EUROWATCH ihren Kunden durchaus empfiehlt, wenn sie von der Industrie über diese entsprechend informiert wird und deren Vorteile erkennt.

Dies wird allerdings in den europäischen Ländern unterschiedlich gehandhabt.

Ggf. werden dann Nachlässe bei der Preisgestaltung der Policen gewährt.

Diese Technologien und Dienste sind bereits zu TAPA Standards geworden und Teil der verbandseigenen globalen Sicherheitsstrategie TSR (Trucking Security Requirements). In vielen Versorgungsketten hochwertiger Waren z. B. im Elektronikbereich und Tabaksektor wird diese Sicherheitsstrategie bereits täglich erfolgreich angewandt.

Damit erhöht sich auch die Akzeptanz seitens der Versicherer, da durch diese unabhängige Unterstützung und fortlaufende Optimierung durch die hochwertige Waren herstellende Industrie die Vertrauenswürdigkeit der Informationsquellen und deren Objektivität sichergestellt wird.

Viele Transportversicherer sind auch Verbandsmitglieder der TAPA.



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Ein Blick in die Zukunft

Abschließend ein Blick in die Zukunft:



Die Akzeptanz und Anwendung von Sicherheitsstandards (z. B. TAPA TSR) wird zunehmen.

Der Transport hochwertiger und gefährdeter Güter wird zunehmend von wenigen spezialisierten Firmen durchgeführt. Dabei werden immer mehr Warenarten zu begehrten Zielen von Kriminellen, so auch Markenschuhe und -kleidung, zumal sich solche Produkte gut auf dem Schwarzmarkt oder über Online-Plattformen wie Ebay verkaufen lassen.

In der Vergangenheit hat fast jede Transportfirma in Europa hochwertige Güter wie Mobiltelefone oder Tabak transportiert, dabei wurden Transporteure oft in kurzen Abständen gewechselt. Dies ändert sich in großem Maße. In jeden Land gibt es derzeit max. 20 bis 25 Anbieter, die sich auf das Thema Sicherheit beim Transport spezialisiert haben.

Telematische Sicherheitslösungen werden immer mehr zum Standard werden. Sie ermöglichen eine schnellere Alarmierung bei Vorfällen, bis zu Echtzeit-Alarmen.

Die Entwicklung moderner Sicherheitstechnologien führt zu einem Wettlauf wie bei Hase und Igel zwischen Industrie und Kriminalität. Kommen neue Techniken auf den Markt, suchen sich die Kriminellen umgehend neue Möglichkeiten, diese zu umgehen oder auszuschalten. Ein aktuelles Beispiel hierfür sind Störsender, die von Kriminellen gegen GPS-Ortungssysteme eingesetzt werden.





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