Weitere allgemeine Hinweise zur Verladung von Stahlprodukten

Vortrag von Herrn Kap. AG Winfried Strauch, Freier Sachverständiger


Abbildung 45

Abbildung 45


Stahlladungen werden im Seeverkehr nur sehr selten mit Lasthebemagneten und Vakuumhebern umgeschlagen. In vielen Fällen dienen als Lastaufnahme- und Anschlagmittel hochfeste Ketten, Stahldraht- und Textil-Hebebänder, spezielle Greifer-, Zangen-, Klemmen- oder Klauengeschirre, deren Verwendung Lücken zwischen den Ladungen bedingt. Der Sicherungsaufwand wird dadurch erhöht.

Abbildung 46

Abbildung 46
Brammenumschlag mit Traverse plus Kranzketten
bedingte Lücken zwischen der Ladung


Die Umschlagmöglichkeiten im Lade- und Löschhafen bestimmen in hohem Maße die Art der Stauung und den sich daraus ergebenden Sicherungsmethoden. Wie bei jeder anderen Warenart müssen die Umschlags-, Stau- und Ladungssicherungsmaßnahmen auf die besonderen Bedürfnisse der Ware und die Verhältnisse im Transportgefäß abgestimmt werden. Formschlüssigen Sicherungen ist generell der Vorzug zu geben.

Die günstigste formschlüssige Form der Sicherung ist ein absolut lückenloses Stauen. Dieser Idealfall lässt sich in der Praxis nur selten erreichen. Beim Einsatz von Gabelstaplern und ähnlichen Flurförderzeugen in den Schiffsräumen bzw. bei speziellen (manuellen) Stautechniken ist eine relativ lückenlose, kompakte Stauung nach mehreren Seiten hin möglich – der Sicherungsaufwand kann so in Grenzen gehalten werden.

Abbildung 47

Abbildung 47
Kompakt gestaute Träger mit ebener Oberfläche
zur Aufnahme anderer Ladung


Können bei Längsstauweise die Lastaufnahmeeinrichtungen an den Kopfseiten angesetzt werden, lassen sich zumindest in Querrichtung lückenlose Stauweisen erreichen, z.B. beim Einsatz von Rohrbatzen, Rohrhaken usw. Bei "offenen Schiffen" lassen sich auch Coils bis an die Laderaumseiten heranladen.

Abbildung 48

Abbildung 48
Der Umschlag mittels Coilmatten bedingt Lücken zwischen den einzelnen Querbays. Immer wieder zu beobachten: Obgleich mit Bandstahl gesichert wurde, entspricht die Ausführung dem "Maputo-Lasching". Das rechte Locking-Coil sitzt zu tief. Es könnte die anderen Coils verformen.


Verbleibende Lücken sollten vorzugsweise ausgesteift werden. Erst wenn das aus ladungssicherungstechnischen Gründen nicht möglich ist, sollte an Laschen gedacht werden. In vielen Fällen wird sich eine Kombination aus Laschen und Pallen anbieten.


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