Sichern von überbreiten Ladungen im Straßenverkehr
Aufsatz von Prof. Hermann Kaps

Publikationen

Mehrere Ausarbeitungen und Publikationen aus jüngster Zeit kommen für überbreite Ladungen zu folgenden Ergebnissen:

In [1] wird der k-Faktor etwas anders als bislang üblich definiert, nämlich als k1 und k2 getrennt für beide Seiten der Niederzurrung einer überbreiten Ladung, um auf diese Weise den Einfluss unterschiedlicher Positionen des oder der Spannmittel in der Niederzurrung exakt berücksichtigen zu können. Um die damit verbundene, komplizierte Berechnung zu umgehen, empfiehlt der Autor die Bereitstellung von geeigneten Tabellen. Dabei wird die Sicherungswirkung der Niederzurrung allein mit dem konventionellen Ansatz der Reibung aus den Vertikalkomponenten der Zurrkräfte bestimmt.

In [2] wird der gleiche Ansatz verwendet und der bisherige k-Faktor mit Bezugnahme auf Messungen in einem bestimmten Anwendungsfall (Betonfertigdecken) auf 1,25 gesetzt mit dem Hinweis, dass in anderen Fällen andere Werte erforderlich sein können.

In [3] beschreibt der Autor die Problematik der Berücksichtigung der Reibungsverluste an den vier Ladungskanten und gibt den pragmatischen Rat, überbreite Ladungen grundsätzlich nur unter Verwendung von Anti-Rutschmatten niederzuzurren.

Der Forschungsbericht [4] bestätigt messtechnisch eindrucksvoll die Gültigkeit der Euler’schen Theorie der Kantenreibung bei der Niederzurrung einer überbreiten Ladungseinheit mitsamt den vorhersagbaren Nebeneffekten. Es wurde sowohl die Streuung der Messwerte durch nicht kontrollierbare Wechsel zwischen Haft- und Gleitreibung an den vier Umlenkkanten des Ladungsmodells als auch die gelegentliche Umkehrung des Euler’schen Kräfteverhältnisses an der dem Spannmittel nächstliegenden Umlenkung verzeichnet. Der zuletzt genannte Effekt tritt infolge des praktischen Spannvorgangs mit Rücksprung auf das letzte erreichte Zahnelement der Wickelachse auf und wurde bereits in [5] in Form des sogenannten „Ratschenfaktors“ für eine Korrektur des Rechenansatzes für normale Niederzurrungen verwendet. Die Messungen in [4] wurden unter Verwendung verhältnismäßig glatter Kantenschoner mit Reibbeiwerten zum Gurtmaterial in der Größenordnung von μG = 0,15 durchgeführt. Insgesamt wird im Bericht die Verwendung eines k-Faktors von höchstens k = 1,5 empfohlen. Auch hier wurde unterstellt, dass die Sicherungswirkung einer Niederzurrung ausschließlich aus der vergrößerten Reibung zur Ladefläche aus den Vertikalkomponenten der Gurtkräfte in den Endabschnitten besteht.





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