Foto des Monats – Dezember 2015 –
Weihnachts-Special 7
[English version]



Big Bag bis zum Big Bang


Eine der größten Problemladungen, die wir so kennen, sind Big Bags. Es gibt seit Jahren Versuche, Big Bags ob ihres Inhaltes und dessen Verhalten zu kategorisieren. Viele Kräfte versuchen diese großen Säcke mit Niederzurrungen irgendwie in den Griff zu bekommen. Es mag wohl sein, dass es am äußersten Ende der Galaxie Big Bag-Ladungen (Schüttladungen) gibt, die sich durch Niederzurrungen sichern lassen, diese hier gehört nicht dazu.


Foto des Monats - Dezember 2015 - Weihnachts-Special 7

Abbildung 1 [Sabine Valentin]

Der arme Fahrer ist sich seiner miserablen Position durchaus bewusst. Er wurde mit einem offenen Fahrzeug auf die Reise geschickt. Allein das ist im höchsten Maße verantwortungslos. In diesem Falle handelt der Spediteur, der diesen Transport organisiert hat, verantwortungslos. Auch der Herr Verlader, der dieses Gespann auf die Reise geschickt handelt verantwortungslos und der Fahrer "notgedrungen" auch. Der Fahrer hat gemerkt, dass sich seine Ladung so ganz allmählich auf die rechte Seite zu neigen begann. Das einzige, was ihm bleibt, ist seine Niederzurrungen nachzuspannen. Welchen Erfolg wird das haben? Wie lange bleibt die Vorspannung bestehen? Was ist eigentlich mit der Sicherung nach hinten? Fragen über Fragen.


Foto des Monats - Dezember 2015 - Weihnachts-Special 7

Abbildung 2 [Sabine Valentin]

Wie sichert man Big Bags richtig? Formschlüssig und gut. Entweder mit vernünftigen Ladebordwänden oder gleich in einem Container oder Koffer. Basta.

Wer meint, dass die hier gezeigte Sicherung eine Option sei, der stelle sich doch bitte mal vor, dass er direkt hinter diesem LKW-Gespann in den Kasseler Bergen im Stau steht. Es geht endlich weiter, der LKW fährt an und der Fuß des Fahrers rutscht von der Kupplung, falls es so ein Pedal noch gibt in den modernen Fahrzeugen. Auch die Vorstellung, diesem Fahrzeug in einer Kurve zu begegnen ist sicherlich sehr "reizvoll".

Noch ein Wort zur Kategorisierung von Schüttladungen:

Es wird versucht, die unterschiedlichsten Eigenschaften von Schüttgut zu einer Kategorisierung heranzuziehen. Der Schüttwinkel ist so ein Merkmal. Der Schüttwinkel wird in der Seefahrt zu Beurteilung der Sicherheit herangezogen, das ist richtig und wahr. In einem Schiff liegt das Schüttgut aber als Halde und der Schüttwinkel gibt Auskunft darüber, wann die Halde (der geschüttete Haufen) übergeht (ins Rutschen kommt). Dazu wird aber u. a. auch die Feuchtigkeit des Produktes überwacht, denn mit nur einem minimal anderen Wassergehalt verhält sich die Ladung anders. Kohäsion und Adhäsion verändern sich, die Körnung und Reinheit der Ladung hat ebenfalls Einfluss auf das Verhalten der Ladung, wie auch die Temperatur und die Mischung des Produktes. Schüttwinkel, sofern man diese Vokabel in diesem Zusammenhang überhaupt verwenden darf und will, "“spiegeln" sich gleich mehrfach in einem Sack. Denken wir an Zement: Er ist flüssig wie Wasser, aber in vollen Säcken sehr fest, so dass der eine oder andere schon auf die Idee gekommen ist, ihn mit Niederzurrungen zu sichern.

Will man ein Produkt tatsächlich sicher transportieren, dann müssen Versuche zeigen, dass die gewählte Beförderungs- und Sicherungsart auch unter allen Umständen einen sicheren Transport ergibt. Ergeben sich nur entfernt Zweifel, haben wir die Lösung und die heißt Formschluss. Wer hier gegen den gesunden Menschenverstand mit Versuchen jongliert, um der Ökonomie und ggf. der eigenen Tasche einen Gefallen zu erweisen, trägt eine Verantwortung, die schwerer wiegen kann als 10 Big Bags zusammen.




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