Foto des Monats – August 2003 [English version]





Abbildung 1    [Ewig NYC im Auftrag des HDI]


Der Albtraum eines jeden Seemannes, Transportversicherers und nicht zuletzt der Freizeitkapitäne. Letztere fürchten die verloren gegangenen Container, die häufig noch Tage lang im Meer schwimmen wie der Teufel das bekannte Weihwasser. In diesem Fall hat das Schiff im Nordatlantik bei schwerem Wetter einige Container mit Walzdraht (Wire-Rod-Coils) verloren, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit innerhalb von wenigen Minuten gesunken sind und somit wenigstens für die Freizeitkapitäne kein Hindernis mehr waren.




Abbildung 2    [Ewig NYC im Auftrag des HDI]


Auf dem zweiten Bild ist unschwer zu erkennen, dass vor wie hinter den zerstörten Containern ebenfalls Container standen. Somit fällt eine äußere Ursache, wie z. B. Seeschlag, als Schadenursache weg.




Abbildung 3    [Ewig NYC im Auftrag des HDI]


Standardcontainer sind von ihrer Konstruktion und Stabilität her so ausgelegt, dass sie statischen Lasten standhalten können. Ist die Ladung im Inneren nicht gesichert, werden dynamische Belastungen "produziert", denen weder der Container selbst noch die Laschsysteme der Schiffe an Deck standhalten können.




Abbildung 4    [Ewig NYC im Auftrag des HDI]


Im Klartext heißt das: Wenn sich eine Ladung von Walzdraht aufgrund erheblicher Ladelücken und einer nicht vorhandenen Ladungssicherung im Container frei bewegen kann, wirken diese wie eine Abrissbirne. Das Ergebnis: Vollkommen zerstörte Container, verlorene Container über Bord, verlorene bzw. zerstörte Ladung. Die Ladung, die in den zerstörten Containern war und noch gelöscht werden konnte, war erheblich korrodiert und deformiert.




Abbildung 5    [Ewig NYC im Auftrag des HDI]


Der Container wurde seitlich gequetscht. Die Ladungssicherungsmaßnahmen bestanden lediglich aus drei Holzkeilen; ansonsten waren Ladungssicherungsmaßnahmen Fehlanzeige. Der scheinbare Formschluss der inzwischen besteht, ist ausschließlich auf die Quetschung des Containers zurückzuführen.




Abbildung 6    [Ewig NYC im Auftrag des HDI]





Abbildung 7    [Ewig NYC im Auftrag des HDI]


Die Wire-Rod-Coils waren wechselseitig geladen worden und nur das letzte Coil wurde durch die o. g. drei Keile, die auch noch falsch geschnitten waren, "gesichert". Wie die Abbildungen 6 und 7 eindeutig zeigen, ist eine Ladelücke von einem halben Meter auf der gesamten Seite des Containers zu sehen. Die Ladung konnte sich frei bewegen und hatte dies auch mit den oben geschilderten Folgen getan. Wie eine Ladung derart verantwortungslos auf die Reise geschickt werden konnte, ist unverständlich. Durch derart miserabel gesicherte Ladung setzen die Verantwortlichen nicht nur die Ladung selbst und andere Ladung aufs Spiel, sondern gefährdet auch das gesamte Schiff und somit Leib und Leben der Besatzung. Es bleibt zu hoffen, dass das online-Containerhandbuch des GDV, welches auf Hunderten von Seiten explizit erläutert, wie und warum Ladung zu sichern ist, hier in der Zukunft eine schnelle und deutliche Verbesserung bei der Ladungssicherungssituation im Seeverkehr bewirken kann. Nachstehend finden Sie einen Link auf die Seiten im Containerhandbuch, die sich speziell mit dem Bereich Stahl und Wire-Rod-Coils beschäftigen.

Containerhandbuch: Containerhandbuch > 5.2.14 Stahl- und Metallladungen


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