Foto des Monats – Oktober 2025 |
Man fährt durch die Stadt, ahnt nichts Böses, und dann sieht man das

Abbildung 1 – [Dye Matthias Böhmen]
Auch dieses Foto in der Reihe „Foto des Monats“ zeigt: Jeder kann mitmachen. Wir rufen jeden Leser auf, selbst Fotos einzureichen, die dann wieder weitere Leser dazu anregen, ihre Ladungssicherung besser zu machen.
Was sieht man hier eigentlich?
Ansicht von hinten links:

Abbildung 2 – [Dye Matthias Böhmen]
Ansicht rechts der Mitte:

Abbildung 3 – [Dye Matthias Böhmen]
Durch die Rohre hindurch sieht man, dass noch andere Ladung vor den Rohren platziert wurde. Ob das, was vor den Rohren steht, ausreichend druckfest ist, um der Belastung beim Bremsen standzuhalten, wissen wir leider nicht.
Links neben dem linken Rohr könnte etwas Festes liegen, rechts neben dem rechten Rohr liegt nichts. Die Breite beider Rohre ist geringer als die Breite der Ladefläche zwischen den Bordwänden.
Die Ladungssicherung der Rohre wurde mit „Überwürfen“ hergestellt. Also eine „niederzurrende Ladungssicherung“. Insgesamt wurden drei Gurte eingesetzt, wobei einer dieser Gurte über die Bordwand gezogen wurde und die beiden anderen an Ladungssicherungspunkten auf der Ladefläche eingehängt wurden.
Betrachten wir hier einmal schnell die Ladungssicherung zur Seite:
Eine Ladungssicherung ist immer dann ausreichend, wenn die sichernden Kräfte größer sind als die auftretenden Kräfte. Das folgende Beispiel zeigt die anzunehmende Kräftebilanz beim Bremsen.
Auftretende Kräfte < sichernde Kräfte
Auftretende Kräfte < Reibung + Sicherung
0,5 x m x g < m x g x µ + n x k x TF x µ x sin(α)
Jetzt gibt es bei runder Ladung ein Problem: Diese rollt über die Reibungsunterlage. Daher ist die Reibung µ für die Frage einer Ladungssicherungsberechnung „0“. Eingesetzt ergibt sich:
0,5 x m x g < m x g x 0 + n x k x TF x 0 x sin(α) 0,5 x m x g < 0 + 0
Hier wird offensichtlich, dass jede auftretende Kraft mit einer anzunehmenden Masse immer größer 0 sein wird. Damit ist keine Ladungssicherung gegeben.
Interessant ist darüber hinaus, dass bei einer gleichzeitigen Belastung mit Quer- und Längsbeschleunigungen die Reibung auch für die Längssicherung nicht wirkt. Im Zuge einer Querbewegung wird die Ladung auch in der Längsrichtung über die Reibungsunterlage wandern.
Da wir in diesem Beispiel nach hinten keine anderweitige Ladungssicherung finden, würden bei entsprechender Beschleunigung die beiden Rohre nach hinten von der Ladefläche rutschen.
Übrigens stellt sich dieses Problem auch ein, wenn das Verrutschen der Rohre nicht in einem Zug stattfindet, sondern sich in mehreren Etappen als Verrutschen nach hinten aufsummiert.
Was hätte man besser machen können?
- Runde Ladung sollte in Sätteln, bzw. zwischen festsitzenden Keilen liegend, transportiert werden. Unter den Sätteln/Keilen muss mit ausreichendem reibungserhöhendem Material ein hoher Reibungsbeiwert sichergestellt werden.
- Auf solchen Sätteln/Keilen sollte reibungserhöhendes Material genutzt werden. Da auf den Sätteln/Keilen keine Rollbewegung zur Seite stattfinden sollte, kann der Reibbeiwert auch für die Ladungssicherung in Längsrichtung eingerechnet werden.
- Sättel oder Keile sollten mindestens einen Steigwinkel (α) von 35° aufweisen. Damit besteht nicht das Problem, dass runde Ware im Falle der maximalen Querbeschleunigung über die Sättel/Keile hinweg rollt. Die Stützhöhe (H) hängt vom Durchmesser des Rohrs ab. Bei 1m Durchmesser sollte sie mindestens ca. 6 cm hoch sein.
- Für eine ausreichende Ladungssicherung in Fahrtrichtung können dann auch Niederzurrungen sorgen, auch wenn wir ja als Freunde der Direktsicherung bekannt sind und einem geeigneten Kopflasching, oder einer Blockierung den Vorzug geben würden.

Runde Ladung in einem passenden Sattel:
Skizze 1 – [GDV & KLSK]

Runde Ladung zwischen Keilen:
Skizze 2 – [GDV & KLSK]
Einen sicheren Herbst wünschen Ihre Ladungssicherungskolumnisten!
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