Foto des Monats – September 2025 |
Eine leichte Linkskurve wurde zum Verhängnis

Abbildung 1 – [KLSK – Timm Kehrbaum, Polizei Neuss]
Was hier die Ladefläche verlassen hat, sind ca. 21t Weißblechkuben.
Es handelt sich um gepressten Metallschrott, spröde, scharfkantig und schwer! Jeder Kubus wiegt ca. 72kg.
Diese waren zu je 32 Stück auf einer Europalette geladen. 4 Lagen übereinander uneinheitlich verstaut. Gewicht je Ladeeinheit ca. 2,3t.

Abbildung 2 – [KLSK – Timm Kehrbaum, Polizei Neuss]
Auf den Bildern sind die Überreste einer Ladeeinheitenbildung zu sehen. Die Kunststoffbänder waren offensichtlich ohne Kantenschutz über die scharfkantigen Metallschrottkuben gespannt.
Dann waren die Paletten, aufgrund der Lastverteilung, längs mittig auf der Ladefläche hintereinander aufgereiht geladen.
Anhand der Fotos ist zu erkennen, dass die Paletten eine Höhe von mehr als 160 cm haben. Somit sind sie längs in Fahrtrichtung geladen seitlich Kippgefährdet. (Faustformel bei homogener Ladung: mehr als doppelt so hoch wie breit)
Über jede zweite Palette war ein Spanngurt als „Niederzurrung“ mit Schutzschläuchen eingesetzt.
Was die anderen Paletten am Verlassen der Ladefläche hätte hindern sollen, ist nicht überliefert!? Offensichtlich waren diese gänzlich ungesichert.
In einer leichten Linkskurve kippte dann die gesamte Ladung nach rechts und durchschlug die seitliche Laderaumbegrenzung und verließ die Ladefläche.
Zum Glück war niemand im unmittelbaren Einwirkungsbereich der herabfallenden Ladung, sodass sich der Fremdschaden auf die Straßeninfrastruktur begrenzt.

Abbildung 3 – [KLSK – Timm Kehrbaum, Polizei Neuss]
Die in ausreichender Zahl vorhandenen Rutschhemmenden Matten (RHM) hätten das, aufgrund der Ladungsgeometrie bestehenden Kippneigung, allein nicht verhindern können.

Abbildung 4 – [KLSK – Timm Kehrbaum, Polizei Neuss]
Bei einer derartigen Ladung steckt das Problem bereits in der Ladeeinheit.
Durch die Kippgefahr und das hohe Gewicht der einzelnen Palette ist hier beim Laden größte Sorgfalt angebracht.
Durch den Einsatz von RHM auf besenreinem Ladeboden und jeweils zwei durch Kantenschutz geschützte, ausreichend dimensionierte Zurrmittel (min. 250 daN STF) als Niederzurrung je Palette wäre ein sicherer Transport möglich gewesen.
Es ist also nicht unmöglich eine derartige Ladung ordnungsgemäß und sicher zu laden und zu befördern.
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