Bericht der AG Containerhandbuch

Zielsetzung, Schwerpunkte, Umsetzung.
Passt die Ladung in den Container oder passt der Container zur Ladung. Qualität kostet Geld.
Vortrag von Herrn Gerd Naber, AON Jauch & Hübener


Sehr geehrte Damen und Herren,

die Idee zu unserer heutigen Schadenverhütungstagung hat sich natürlich aus der Tätigkeit für das Containerhandbuch entwickelt, dass Sie, so hoffe ich, zwischenzeitlich alle kennen.



Die Idee zum Containerhandbuch selbst geht auf das Jahr 1997 zurück. Herr Schieder hatte in einer Aktennotiz der Schadenverhütungskommission mitgeteilt, dass es für die Verwirklichung dieser Vorstellung ausgezeichnete Autoren gibt. In der folgenden Kommissionssitzung in Würzburg wurde dann beschlossen, diese Idee umzusetzen. Es wurde eine AG gebildet, die das Projekt begleiten sollte.

Mitglieder dieser AG sind: die Herren Kapitäne Duken, Mast und Schieder sowie meine Wenigkeit als "Landratte".



Nun galt es, dem Vorhaben eine Struktur und einen Zeitplan zu geben. Bei der Erarbeitung dieser Leitlinien habe ich dann unsere verehrten Autoren kennen gelernt. Sie werden sie im Verlaufe dieser Tagung als Referenten erleben.

Es sind dies: Frau Doz. Dr. phil. habil. Scharnow
  Herr Kapt. Strauch
  Herr Dr. Dipl.-Ing. Wild

Zu einem späteren Zeitpunkt hat Herr Rühmann diesen Kreis erweitert, in dem er eine Sammlung von Rechtsprechungen zum Thema Container zur Verfügung stellt.



Was sollte nun als Ergebnis dieser, zu dem damaligen Zeitpunkt noch nicht abschätzbaren Aktion herauskommen?

Wie Sie unschwer erkennen können, bin ich ein Vertreter der etwas älteren Generation. Ich habe die teilweise in Euphorie ausartende Begeisterung über die Einführung dieser braunen "Blechkisten" miterlebt. Es wurden reihenweise Fehlentscheidungen bzgl. der dann noch erforderlichen Verpackung der Ware gefällt.

"Warum auch Verpackung, wir haben jetzt ja eine stabile "Blechkiste", rein in die Kiste, was nur geht, das spart Kosten (aber nicht Schäden). Diese Einstellungen haben wir in den Tagen häufig gehört.

Dass dem nicht so war, haben wir sehr schnell erfahren müssen. Und dass nicht jede Ware in den gleichen Container gehört, wurde auch bald klar. Die Verbreitung dieses neuen Transportgefäßes war nicht aufzuhalten. Also entwickelte sich der Containermarkt sehr rasant, wir werden darüber später in einem Referat mehr hören.

Das heutige, breit gefächerte Angebot an Containertypen hat sich aufgrund der Anforderungen des Marktes und häufig auch aus der Schadenerfahrung heraus entwickelt. Dies zu erfassen und die Erkenntnisse zusammen zu tragen, ist mit ein Grund gewesen, das Containerhandbuch als Nachschlagewerk zu konzipieren.

Obwohl wir in der Entwicklung des Containers noch nicht auf Jahrhunderte zurückblicken können, finden wir es in der AG wünschenswert, dass darüber in dem Containerhandbuch einleitend berichtet wird. Das ist nur eine Momentaufnahme, denn die Entwicklung geht, abgesehen von den Normungen, garantiert weiter.

Danach geht es aber gleich in die Praxis, in dem das Buch sich mit Containertypen, Verpackung im Container und gesetzlichen Grundlagen und Normungen befasst. Ich behaupte, dass viele von Ihnen nicht alle Containertypen kennen, ich jedenfalls habe dazugelernt. Verpackung der Waren für den Container und deren Stauung im Container ist eine ganz besondere Thematik. Hier muss häufig vollkommen umgedacht werden um wirtschaftlich zu tragbaren Lösungen zu kommen.

Das Nachschlagewerk soll u. a. ein Hilfsmittel für die täglichen Probleme beim Containerstau sein. Ein großer Teil dieses Buches befasst sich deshalb mit Vorschlägen zur sicheren Beladung des Containers. Fehler werden aufgezeigt und Verbesserungsvorschläge unterbreitet. Wir unterstreichen damit den Bezug zur Praxis.


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Was passiert eigentlich im Inneren eines Containers, wenn dieser auf die Weltreise geht? Wie reagieren die unterschiedlichen Waren auf klimatische Veränderungen sowohl im als auch außerhalb des Containers? Das sind Fragen, die das Buch ebenfalls beantwortet. Die wissenschaftlichen Ausführungen von Frau Dr. Scharnow werden dazu beitragen, dass viele Probleme besser verstanden werden und folglich einer Lösung zugeführt werden können.

Im Verlauf unserer Tätigkeit für dieses Containerhandbuch mussten wir auch erkennen, dass wir uns Grenzen auferlegen müssen. Die Übersichtlichkeit ginge sonst verloren, auch haben wir zu berücksichtigen, dass es bereits die umfangreichen Wareninformationen im TIS gibt. Auf diese Informationsquelle wird oft durch links verwiesen.

Ein Thema haben wir jedoch noch nachträglich aufgenommen. Das ist die Rechtsprechung. Eine Sammlung von Gerichtsurteilen über das Thema Container rundet das Buch ab.

Nun noch ein paar Worte zur Umsetzung dieses Vorhabens. Wie ich eingangs bereits erwähnte, hatten wir bei Beginn unserer Arbeit noch keine Vorstellung von der Größe unseres Buches. Die ersten Schriftsätze unserer Autoren sagten uns aber sehr schnell, dass uns ein umfangreiches Werk gelingen muss, wollen wir das Wissen unserer Experten auch nur in Teilen erfassen. Dabei durfte unser Rahmen, den wir uns gesetzt hatten, nicht über die Maßen gesprengt werden. Die Autoren mögen uns verzeihen, dass es uns nicht gelungen ist, alle Ausführungen in dem Containerhandbuch unterzubringen. Wir haben uns große Mühe gegeben, die Vorträge nicht aus den Zusammenhängen zu reißen. Auch an dieser Stelle ein Dank für Ihr Verständnis, dass wir einige Änderungswünsche gehabt haben.



Passt die Ladung in den Container oder passt der Container zur Ladung? Diese Frage kann und will ich nicht beantworten. Wir von der AG Containerhandbuch sind der Meinung, dass Sie das aus dem Inhalt des Buches ableiten können. In diesen Tagen der Tagung bekommen Sie diese Informationen aus berufenem Munde. Wir wünschen uns, dass Sie der Multiplikator für das Ergebnis der Idee der Schadenverhütungskommission sind. Das betrifft nicht nur das Containerhandbuch, sondern auch dieses Seminar.

Unseres Erachtens hat der vor vielen Jahren geprägte Slogan:

"70 sind zuviel"

immer noch Gültigkeit.

Um diese Zahl zu reduzieren, müssen wir die Qualität erhöhen. Das Containerhandbuch kann einen Beitrag dazu leisten. Es muss denen zugänglich gemacht werden, die mit Problemen konfrontiert werden. Das sind verladende Wirtschaft, die am Transport beteiligten Firmen und die Hersteller dieser "Blechkisten", also unsere Kunden. Nur dann können wir auf Erfolg hoffen. Es genügt nicht, dass wir in diesem Buch Wissen zusammen getragen haben und dieses Buch dann in den Schrank stellen. Verbreitung dieses Buches und Schulungen verursachen Kosten. Erhöhung der Qualität kostet Geld.

Wir sind in der Schadenverhütungskommission der Meinung, dass sich nach kaufmännischen Gesichtspunkten der Aufwand lohnt.







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