Kiwis [English version]

Inhaltsverzeichnis

Allgemein:
Informationen zur Ware
Verpackung
Transport
  Containerfähigkeit
  Ladungssicherung


Risikofaktoren und Schadenverhütung:
Temperatur Geruch
Feuchte Verunreinigung
Lüftung Mechanische Einflüsse
Biotische Aktivität Toxizität /  Gesundheitsgefährdung
Gase Schwund / Abhandenkommen
Selbsterhitzung / -entzündung Schädlingsbefall / Krankheiten




Informationen zur Ware

Warenname

Deutsch Kiwis
Englisch Kiwis
Französisch Kiwis
Spanisch Kiwis
Wissenschaftlich Actinidia chinensis
KN/HS-Nummer * 0810 50 00


(* Kombinierte Nomenklatur / Harmonisiertes System der EU)



Warenbeschreibung

Die Kiwi, die ursprünglich aus China stammt und daher teilweise auch als Chinesische Stachelbeere bezeichnet wird, gehört zur Familie der Strahlengriffelgewächse (Actinidiaceae). Ihr Name stammt von dem neuseeländischen Straußenvogel Kiwi ab.

Die Anpflanzung der Kiwipflanze erfolgt ähnlich wie bei den Weinreben an Pflanzgerüsten, an denen die sehr langen Lianen befestigt werden.

Die Beerenfrucht hat eine länglich-ovale Form. Sie kann bis zu 10 cm lang, 5 cm breit und 100 g schwer sein. Die Frucht hat eine zunächst grüne, mit fortschreitender Reife braune, harte, ungenießbare Schale, die mit kurzen, braunen Haaren besetzt ist. Die Haare dienen zum Schutz vor zu hohem Wasserverlust durch Verdunstung. Die Pulpa ist weich und enthält viele kleine Samen. Kiwis gehören zu den Vitamin C-reichsten Früchten (bis zu 380 mg/100 g).

Die Ernte der Kiwis erfolgt im Stadium des Vorklimakteriums (Pflückreife), um eine möglichst lange Lager- und Transportdauer zu erreichen. Das Reifestadium kann zum einen anhand der Farbe und Größe der Frucht ermittelt werden. Heutzutage gilt jedoch der sogenannte Brix-Wert als Kriterium für die Reife. Als Brix-Wert wird das Zucker/Säure-Verhältnis im Saft bezeichnet. In Neuseeland ist z. B. für den Erntebeginn ein Mindestwert von 6,25 % gesetzlich festgelegt. Die Frucht ist genussreif, sobald sie auf leichten Fingerdruck nachgibt [5].

Die Reifung kann durch Zusammenlagerung mit starken Ethylenproduzenten (z. B. Äpfeln) in einem geschlossenen Raum stark beschleunigt werden.

Aufgrund der hohen Empfindlichkeit der Kiwis erfolgt die Ernte per Hand.

Folgende Sorten werden hauptsächlich angebaut:

"Hayward" (Hauptsorte)
"Abbot"
"Monty"
"Allison"
"Bruno"


Qualität / Lagerdauer

Für die Qualität der Waren ist es wichtig, dass alle beschädigten bzw. von Krankheiten befallenen Früchte vor dem Transport bzw. der Lagerung aussortiert werden, um eine negative Beeinflussung der gesunden Früchte zu verhindern. Kiwis müssen fest sein, Schale und Pulpa dürfen weder durch mechanische Beschädigungen noch durch Fäulniserreger beeinträchtigt sein. Um Verletzungen an benachbarten Früchten zu vermeiden, müssen die Stielenden komplett entfernt werden.

Temperatur Relative Luftfeuchte Maximale Lagerdauer Quelle
1,6°C 93% 6 Monate [1]
0…0,5°C 90% 6 Monate [3]
-0,5…0°C 90…95% 3 Monate [5]


Durch den CA-Transport kann die Transport- und Lagerdauer ausgedehnt werden [5]. Hierfür sind folgende Parameter einzustellen [16]:

Temperatur Rel. Luftfeuchte O2 CO2 CA-Eignung
1,1…2,2°C 90…95% 2% 5% sehr gut



Verwendungszweck

Kiwis sind überwiegend zum Frischverzehr bestimmt. Außerdem werden sie für Obstsalate, Desserts, Torten, Konfitüren sowie zum Garnieren verwendet.


Abbildungen

(Durch Anklicken der einzelnen Abbildungen werden diese vergrößert dargestellt.)

Foto Kiwi

Abbildung 1
Foto Kiwi

Abbildung 2



Herkunftsländer

Die hier aufgeführte Tabelle stellt nur eine Auswahl der wichtigsten Herkunftsländer dar und ist nicht als vollständig zu bezeichnen.

Europa Italien, Frankreich, Griechenland, Spanien, Portugal
Afrika Südafrika
Asien Japan, Südkorea
Amerika USA, Chile
Australien Neuseeland, Australien


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Verpackung

Aufgrund ihrer hohen Stoß- und Druckempfindlichkeit werden Kiwis einlagig in Holz-, Karton- oder Kunststoff-Trays mit Plastikeinsätzen verpackt. Um zu hohen Masseverlusten durch Verdunstung vorzubeugen, werden die Früchte in perforierte Folien eingewickelt. Die Trays enthalten bis zu 45 Stück. Die einzelnen Trays werden palettiert.


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Transport

Symbole

Symbol Stückgut

Stückgut


Temperaturgeführt



Verkehrsmittel

Flugzeug, Schiff, Lkw, Bahn


Containerfähigkeit

Kühl-Container mit Frischluftzufuhr oder mit CA.


Umschlag

Kiwis sind sehr stoß- und druckempfindlich, daher ist die Ware beim Umschlag entsprechend vorsichtig zu behandeln. Beschädigungen an den Früchten führen zu raschem Verderb.

Die spezifische Kühltemperatur ist auf jeden Fall auch während des Umschlags einzuhalten.

Bei feuchtem Wetter (Regen, Schnee) muss die Ladung vor Feuchtigkeit geschützt werden, da sonst vorzeitiger Verderb droht.


Staumaß

2,10 m3/t (Trays) [1]



Stauplatzanforderungen

kühl, gut gelüftet


Separation

Fasertauwerk, dünne Netze aus Fasern, Stauholz


Ladungssicherung

Aufgrund der starken Stoß- und Druckempfindlichkeit müssen die Verpackungen so gesichert werden, dass gegenseitige Beschädigungen verhindert werden. Freiräume zwischen den Packstücken bzw. den Paletten müssen ausgefüllt werden, um ein Verrutschen oder Ankippen zu vermeiden. Durch die Wahl der richtigen Verpackungsgröße oder Ladeeinheit (Flächenmodule oder Flächen-Multimodule) können Ladungsräume formschlüssig (ohne Freiräume) beladen werden.

Foto Kiwi Foto Kiwi
Abbildung 3



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Risikofaktoren und Schadenverhütung

RF Temperatur

Kiwis erfordern eine bestimmte Temperatur-, Feuchte- und Lüftungs-Kondition (LK VII) (Lagerklima-Kondition).

Eine schriftliche Temperaturorder ist vor Ladebeginn vom Versender anzufordern. Diese Order ist auf jeden Fall während der gesamten Transportkette einzuhalten.

Die folgende Tabelle soll nur zur Einschätzung der entsprechenden Temperaturbereiche dienen. Je nach den speziellen Gegebenheiten der Transporte können die Temperaturen hiervon abweichen.

Bemerkung Temperaturbereich Quelle
Reisetemperatur 1,1…2,2°C [1]
0…0,5°C [3]
-0,5…0°C [5]


Der höchste Gefrierpunkt liegt bei Kiwis bei -0,9°C [16].

Nach der Ernte läuft der Reifeprozess sehr schnell weiter ab, daher müssen die Früchte sofort heruntergekühlt werden.


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RF Feuchte

Kiwis erfordern eine bestimmte Temperatur-, Feuchte- und Lüftungs-Kondition (LK VII) (Lagerklima-Kondition).

Bezeichnung Feuchte/Wassergehalt Quelle
Relative Luftfeuchte 93% [1]
90% [3]
90…95% [5]
Wassergehalt max. 83,9% [1]
Oberste Gleichgewichtsfeuchte 90% [1]


Kiwis sind vor jeglicher Feuchtigkeit zu schützen, um Schimmelwachstum, Fäulnis und Verderb der Früchte zu vermeiden.


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RF Lüftung

Kiwis erfordern eine bestimmte Temperatur-, Feuchte- und Lüftungs-Kondition (LK VII) (Lagerklima-Kondition).

Empfohlene Lüftungs-Kondition: Umluft 60fach/h mit ständiger Frischluftzufuhr, um zu hohe Konzentrationen an CO2, Ethylen und anderen Gasen zu verhindern.

Schlecht gestaute Paletten im Container bewirken eine ungenügende Zirkulation der Kaltluft um die Stapel zu den Wänden hin. Daher sind kanalartige Stapelungen zu gewährleisten.


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RF Biotische Aktivität

Kiwis sind Früchte mit biotischer Aktivität 2. Ordnung.

Sie gehören zu den lebenden Organen, bei denen die Respirationsprozesse überwiegen, weil durch die Trennung von der Mutterpflanze die Zufuhr neuer Nährstoffe fehlt.

Die Ladungspflege während der Reise muss darauf ausgerichtet sein, die Respirationsprozesse (Abgabe von CO2, Wasserdampf, Ethylen und Wärme) so zu steuern, dass am Zielort das gewünschte Reifestadium vorliegt. Durch mangelhafte Lüftung können die Früchte infolge CO2-Anreicherung und nicht ausreichender Versorgung mit Luftsauerstoff in Gärung und Fäulnis übergehen (vgl. Lüftung).


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RF Gase

CO2-Entwicklung Kiwis entwickeln während der Lagerung durch Respirationsprozesse CO2.
Obergrenze des zulässigen CO2-Gehalts 5 Vol.-%.
Ethylenentwicklung  
Aktivverhalten Kiwis sind niedrige Ethylenproduzenten, die Ethylenproduktionsrate liegt bei 0,1…1 µl/kg*h [16].
Passivverhalten Die Ethylenempfindlichkeit der Kiwis ist als hoch einzustufen [16]. Sie dürfen daher nicht mit Ethylen produzierenden Waren zusammengelagert werden (Allelopathie).


Sollte nicht ausreichend gelüftet worden sein (Frost) oder ist die Lüftung aufgrund eines Defektes ausgefallen, sind lebensgefährliche CO2-Konzentrationen bzw. O2-Mangel möglich. Daher vor Betreten des Laderaumes diesen lüften und eine Gasmessung durchführen.


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RF Selbsterhitzung / -entzündung

Kein Risiko!


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RF Geruch

Aktivverhalten Kiwis haben einen ganz leicht angenehmen Geruch und beeinflussen daher andere Waren nicht.
Passivverhalten Sie sind stark geruchsempfindlich, daher dürfen sie nicht zusammen mit geruchsabgebenden Waren gelagert werden.



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RF Verunreinigung

Aktivverhalten Kiwis sind nicht verunreinigend.
Passivverhalten Sie sind empfindlich gegenüber Schmutz, Fetten und Ölen. Die Laderäume bzw. Container müssen vor der Beladung entsprechend sauber und hygienisch einwandfrei sein.



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RF Mechanische Einflüsse

Aufgrund der hohen Stoß- und Druckempfindlichkeit müssen die Früchte beim Umschlag, Transport und bei der Lagerung sehr vorsichtig behandelt werden, da sonst vorzeitiger Verderb die Folge ist.


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RF Toxizität / Gesundheitsgefährdung

Sollte nicht ausreichend gelüftet worden sein (Frost) oder ist die Lüftung aufgrund eines Defektes ausgefallen, sind lebensgefährliche CO2-Konzentrationen bzw. O2-Mangel möglich. Daher vor Betreten des Laderaumes diesen lüften und eine Gasmessung durchführen. Für Kiwis ist eine CO2-Konzentration von 5 Vol.-% zulässig. Der MAK-Wert liegt jedoch bei 0,49 Vol.-%.


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RF Schwund / Abhandenkommen

Bei sehr langen Lagerdauern können Masseverluste bis 4 % auftreten. Durch Einwickeln der Früchte in perforierte Folien kann dies jedoch gemindert werden.


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RF Schädlingsbefall / Krankheiten

Schon während des Anbaus kann die Kiwi von dem Pilz "Botryosphaerea dothidea" befallen werden. Äußerlich erkennbar ist dieser Schädlingsbefall an einer kleinen braunen Stelle auf der Schale. Beschädigte Früchte müssen sofort aussortiert werden, um eine Gefährdung der restlichen Ladung zu verhindern.

Quarantänebestimmungen des Bestimmungslandes sind zu beachten, ggf. ist ein Pflanzengesundheitszeugnis (Phytosanitary-Certificate) den Versandpapieren beizufügen. Auskünfte geben die Pflanzenschutzdienste und -ämter der Bundesländer.


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