10  Schlitten

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Schlitten sind individuelle Teilverpackungen mit einer Bodenkonstruktion, die den Eigenschaften von Kisten / Verschlägen entspricht, jedoch meistens ohne Wand- und Deckelaufbau.

Die Schlittenkonstruktion besteht aus Längs-, Quer- oder Rutschkufen und zu den Längskufen rechtwinklig angeordneten Querriegeln, Auflager und Sätteln.

Die Anzahl der Längskufen richtet sich nach der Packstückbreite sowie den auftretenden Biegekräften beim Umschlag und der Nettomasse. Im Übrigen gelten die Abstände für Längskufen entsprechend denen für Kisten- und Verschlagböden.

Schlitten für Schwergüter können auch eine Kombination von Bauteilen aus Holz und Stahl sein. Bei extrem großen Packgütern, z. B. langen Zylindern, Wellen u. ä., werden Schlitten auch als Teilverpackungen ausgeführt.

Um die Kippgefahr zu reduzieren, sollten Schlitten immer mindestens so breit sein wie das Packgut, besser noch breiter, um beim Einstauen mit anderen Packstücken ein Anstoßen an das Packgut zu vermeiden.

Die Befestigung der Packgüter auf Schlitten geschieht, wenn die Möglichkeiten vorhanden sind, durch eine Verschraubung. Sind keine Verschraubungsmöglichkeiten vorhanden, müssen die Packgüter durch Kantholzspangen oder Spannbänder aus Flachstahl oder Kunststoff mit intergrierten Spannelementen (Spannschrauben) befestigt werden. Runde Packgüter müssen grundsätzlich in angepasste Auflager (Bettinge) gelagert werden. Bei sehr schweren Packgütern ist die Auflagefläche in den Bettingen so zu bemessen, dass die Quetschgrenze des Holzes nicht überschritten wird. Ggf. muss Hartholz eingesetzt werden. Bemessungsgrundlage hierfür sind die Gewichtskräfte des jeweiligen Packguts sowie die zusätzlichen vertikalen max. dynamischen Transportbelastungen.

Nach Möglichkeit sind die Befestigungen der Packgüter auf Schlitten formschlüssig auszuführen. Wird kraftschlüssig gesichert, z. B. durchgehende zylindrische Packstücke mit Kantholzspangenbefestigung und Sattelauflage, muss durch reibungserhöhende Zwischenlagen die Reibungskraft so erhöht werden, dass Bewegungen zwischen Packgut und Schlitten vermieden werden. Die dynamischen Horizontalbelastungen sind dabei zu beachten.


Abbildung 107: Beispiel Schlittenkonstruktion als tragende Verpackung
mit form- und kraftschlüssiger Packgutauflage, Prinzipskizze



Abbildung 108: Schlittenkonstruktion mit Packgut für den Containerversand


Um das Hineinschieben der Schlittenkonstruktion zu erleichtern, ist es von Vorteil, wenn Querkufen durch Rutschkufen ersetzt werden und diese zusätzlich an den Enden angeschrägt werden, siehe hierzu auch Abb. 107.


Abbildung 109: Endauflager für ein schweres Packgut auf einem Schlittenboden



Abbildung 110: Angepasste Auflager für ein Rundteil auf einer Schlittenkonstruktion






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