Spezielle Kunststoffe im Verpackungswesen [English version]


Kunststoff Erklärung
Celluloseacetat (CA) Im Gegensatz zu den anderen hier genannten Kunststoffen wird das Celluloseacetat, das zu den Thermoplasten gehört, aus einem natürlichen Ausgangsstoff hergestellt, der Zellulose.

Celluloseacetate enthalten häufig spezielle Weichmacher, was im Verpackungsbereich der Lebensmittelindustrie zu Problemen führen kann, da die Weichmacher aus dem Kunststoff austreten können und dies gesundheitlich nicht unbedenklich ist. Weitere Eigenschaften von CA sind die hohe Transparenz (glasklar), Zähigkeit und Festigkeit. Nachteilig stellt sich die Wasseraufnahmefähigkeit dar, wodurch die Gefahr des Aufquellens besteht. Um die aus CA hergestellten Folien wasserdicht zu machen, werden diese mit bestimmten anderen wasserdichten Kunststoffen oder Wachsen beschichtet, so dass die positiven Eigenschaften der Materialien addiert werden.

Der Temperaturbereich, in dem CA verwendet werden kann, liegt ungefähr zwischen 0 und 90°C.

Aus CA werden für den Verpackungsbereich hauptsächlich Folien hergestellt.
Polyamid (PA) PA gehört zu den synthetischen Kunststoffen, die durch Polykondensation gebildet werden. Der Thermoplast PA wird je nach Menge der vorhandenen Kohlenstoffatome in verschiedene Typen unterteilt, die jedoch zum größten Teil dieselben Eigenschaften besitzen.

PA wird im Verpackungsbereich für die Herstellung von Folien verwendet. Aufgrund der Beständigkeit gegen sehr niedrige Temperaturen (bis -40°C), wird diese z.B. als Verpackung für Tiefkühlwaren eingesetzt. Durch die Dichte gegen Sauerstoff und Aroma wird die PA-Folie außerdem für Vakuumverpackungen verwendet. Amorphe Polyamide ergeben eine glasklare Folie, teilkristalline Polyamide sind im ungefärbten Zustand dagegen milchig trüb.

Teilweise werden bei einigen PA-Typen den PA-Folien Weichmachern beigefügt, wodurch ihre Verwendung als Lebensmittelverpackung ausgeschlossen ist. Nachteilig kann sich außerdem die Aufnahme und Abgabe von Wasser auswirken.
Polyethylen (PE) PE gehört zur Gruppe der Polyolefine (teilkristalline Thermoplaste). Unterschieden wird nach der Dichte in
PE-LD, low density, Dichte ca. 0,92…0,94 g/cm3, hergestellt im Hochdruck-Verfahren, deutsche Abkürzung HD-PE, und
PE-HD, high density, Dichte ca. 0,94…0,96 g/cm3, hergestellt im Niederdruck-Verfahren, deutsche Abkürzung ND-PE.

Sowohl PE-LD als PE-HD sind im ungefärbten Zustand milchig trüb (nur zu dünnen Folien verarbeitet annähernd glasklar) und unempfindlich gegenüber Wasser. Die Temperaturbereiche, in denen PE eingesetzt werden kann, ist bei PE-LD ca. -50…60°C. Bei PE-HD liegt die obere Grenze aufgrund der höheren Dichte bei ca. 90°C.

Folien aus PE zeichnen sich insbesondere durch ihre Dichte gegenüber Wasserdampf aus. Nachteilig wirkt sich jedoch die Permeabilität (Durchlässigkeit) für Gase und Geruchsstoffe aus. Die Sperreigenschaften des PE-HD gegen Sauerstoff, Kohlendioxid, Wasserdampf sowie Aromastoffen sind aufgrund der höheren Dichte besser als bei PE-LD.

Neben der Herstellung von Folien (PE-Folien, Verbundfolien, Schrumpffolien) werden aus PE noch Flaschen, Flaschenkisten, Fässer, Kanister, Dosen, Schalen etc.) gefertigt.
Polypropylen (PP) PP gehört zu den Thermoplasten mit einer teilkristallinen Molekülstruktur. Wie das Polyethylen wird PP zur Gruppe der Poleolefine gezählt.

Die Farbe des ungefärbten PP ist milchig trüb. PP kann bei Temperaturen von ca. 0 bis 160°C eingesetzt werden.

Im Verpackungsbereich wird PP zur Herstellung von Folien, Transportkästen, Verpackungsbändern, Bechern und Flaschen verwendet. Durch die hohe obere Temperaturgrenze eignet es sich für Lebensmittel, die mit der Verpackung in der Mikrowelle erwärmt werden und zur Heißabfüllung von Flüssigkeiten in Flaschen.
Polyvinylchlorid (PVC) PVC, das zu den thermoplastischen Polymerisaten gehört, wird hauptsächlich in zwei Gruppen eingeteilt: Zum einen das Weich-PVC, dem bestimmte Weichmacher zugefügt worden sind, und zum anderen das Hart-PVC (ohne Weichmacher). Beiden gemeinsam ist die amorphe Molekülstruktur. Abhängig von der Art der Herstellung und den verwendeten Zusatzstoffen entstehen verschiedene PVC-Arten mit zum Teil unterschiedlichen Eigenschaften.

So sind z.B. die Temperaturbereiche, in denen PVC eingesetzt werden kann, u.a. vom Weichmacheranteil abhängig. Dieser beeinflusst außerdem die gesundheitliche Unbedenklichkeit (nur bei Weich-PVC) für den Einsatz als Lebensmittelverpackung. Die Farbe des PVC kann je nach Art von glasklar bis milchig trüb differieren. Hart-PVC gilt als relativ wasserdampfdicht.

PVC wird im Verpackungsbereich für die Herstellung von Folien, Flaschen, Bechern, Skin- und Blisterverpackungen verwendet.
Polystyrol (PS) PS ist ein amorpher Thermoplast, der durch Polymerisation gebildet wird. Seine wertvollste Eigenschaft ist die sehr klare und glänzende Oberfläche, die z.B. bei Verkaufsverpackungen (Blisterverpackungen) genutzt wird.

Nachteilig wirkt sich bei Folien aus PS ihre hohe Permeabilität für Gase und Wasserdampf aus. Für hohe Temperaturen (z.B. Heißabfüllung) ist PS nicht geeignet, da Dämpfe auftreten können, die das Monomer Styrol enthalten, welches als Reizstoff eingestuft wird.

PS wird hauptsächlich als Blisterverpackungen und als Trägerschicht für Verbundfolien verwendet.