Holzwerkstoffe [English version]


Als Holzwerkstoffe werden großflächige Sperrhölzer, Holzfaser- und Holzspanplatten sowie "Oriented Strand Board (OSB)" bezeichnet, deren Aufbau durch mechanische und chemische Bearbeitung verändert wurde. Durch den Einsatz von Holzwerkstoffen erhält man Kistenwände, die nicht der Gefahr des Schwundes und der damit verbundenen Fugenbildung unterliegen. Im folgenden werden die vier verschiedenen Holzwerkstoffe kurz erläutert.


Sperrhölzer

Die Qualitätsanforderungen für Sperrhölzer sind in der DIN 68 705 beschrieben. In dieser DIN werden u. a. Angaben über die Anwendungsbereiche, Plattentypen und Bezeichnung, Eigenschaften, Prüfung und Kennzeichnung gemacht.

Als Sperrhölzer werden verschiedene Plattenarten zusammengefasst. Sie bestehen aus mehreren Holzplatten (Mindestanzahl ist drei), die in gekreuzter Faserrichtung miteinander verleimt sind. Nach der Art der Verleimung werden gemäß DIN 68 705 folgende Plattentypen unterschieden:

IF: Verleimung nur beständig in Räumen mit im allgemeinen niedriger Luftfeuchte (nicht wetterbeständig)
AW: Verleimung auch beständig bei erhöhter Feuchtigkeitsbeanspruchung (bedingt wetterbeständig)


Gängige Plattenarten sind die sogenannten Furnier- und Tischlerplatten. Erstere werden in Dicken von 4…15 mm geliefert und sind Dimensionsänderungen gegenüber eher unempfindlich. Die verwendeten Holzarten können dabei z. T. unter- schiedlich sein. Sie bestehen entweder aus 3, 5 oder 7 Lagen. Tischlerplatten hingegen werden aus drei Schichten gebildet, wobei die Mittellage aus Nadelholzleisten besteht, und sie sind mit Plattendicken von ca. 15…32 mm stärker als die Furnierplatten. Auch sie sind Dimensionsänderungen gegenüber als relativ stabil zu bezeichnen.


Oriented Strand Board (OSB)

OSB ist ein Konkurrenzwerkstoff zum Sperrholz. Die Definition, die Klassifizierung in vier Plattentypen sowie die Anforderungen sind in der EN 300 "Platten aus langen, schlanken, ausgerichteten Spänen (OSB)" festgelegt.

Definition: "Eine aus langen, schlanken Holzspänen (Strands) mit bestimmter Form und Dicke und mit einem Bindemittel gefertigte Mehrschichtplatte. …"

Klassifizierung:

OSB/1: Platten für allgemeine Zwecke und für Inneneinrichtungen (einschl. Möbel) zur Verwendung im Trockenbereich.
OSB/2: Platten für tragende Zwecke zur Verwendung im Trockenbereich.
OSB/3: Platten für tragende Zwecke zur Verwendung im Feuchtbereich.
OSB/4: Hochbelastbare Platten für tragende Zwecke zur Verwendung im Feuchtbereich.



Holzfaserplatten

Holzfaserplatten werden aus gepressten Fasern hergestellt. Sie gelten als verhältnismäßig stabil und widerstandsfähig gegenüber Feuchteeinflüssen. Charakteristisch für diese Plattenart ist die unterschiedliche Oberflächenbeschaffenheit, die sich in einer glatten und einer genarbten Seite zeigt. Die glatte, wasserabweisende Seite sollte im Kistenbau immer als Außenseite verwendet werden. Die übliche Plattendicke beträgt zwischen 2 und 6 mm, das spezifische Raumgewicht liegt bei 850…900 kg/m3.


Holzspanplatten

Holzspanplatten werden im Gegensatz zu den Holzfaserplatten nicht aus Fasern, sondern aus gepressten Spänen unter Zugabe von Kunstharzbindemitteln hergestellt. Je nach Pressdichte entstehen dabei Platten mit einem Raumgewicht zwischen 450 und 800 kg/m3. Die Holzspanplatten haben den großen Nachteil, dass sie sich sehr schlecht vernageln lassen und ihre Schnittkanten leicht splittern bzw. ausbrechen. Für den Verpackungsbereich sind Holzspanplatten daher eher ungeeignet. Aufgrund des hohen Essigsäuregehaltes und der daraus resultierenden Korrosionsgefahr dürfen sie auf keinen Fall innerhalb von Klimapackungen verwendet werden.