1  Einleitung

In 2004 wurde eine Untersuchung zum Bewegungsverhalten von Kurzholz auf Straßenfahrzeugen im Auftrag des GDV1) und der BG F2) durchgeführt. Die Ergebnisse sind in dem Bericht „Sicherung von Kurzholz auf Straßenfahrzeugen“ vom 1.12.2005 des GDV enthalten und unter www.tis-gdv.de im Internet abrufbar.


1.1 Ergebnisse der ersten Versuchsreihe

In den Messreihen wurden Erkenntnisse zum Bewegungsverhalten von Kurzholzladungen gewonnen. Erkannt wurde unter anderem, dass Stämme sich in Längsrichtung bewegen können, entweder als Einzelstämme aus Hohlräumen (Kavernen) oder als Block (als Teilblock – Stämme rutschen auf Stämmen) oder als Komplettblock (Stämme rutschen auf der Ladefläche) bewegen können. Diese Erkenntnis wurde für querverladene Stämme gewonnen. Die Blockbewegungen wurden bei Kurvenfahrversuchen im Grenzbereich festgestellt. Teilblockabladungen bei querverladenem Holz ergaben sich bei kurz vorher durchgeführten englischen Versuchen. Verschiebungen von Einzelstämmen aus Kavernen ergaben sich bei den deutschen Versuchen bei Bremsungen mit längsverladenem Holz.

Neben Längsbewegungen konnten in einem nicht geplanten Versuch bei Vollbremsungen mit quer gestauten Stämmen eine schwallartige Rollbewegung gegen die Stirnwand beobachtet werden. Die gesamte Aufliegerladung verrollte und verschob sich gegen die Stirnwand.

Die erste Messreihe ist im physikalischen Sinn als Versuch zu bezeichnen, das heißt, sie war "ergebnisoffen". Es war nicht unbedingt zu erwarten, dass die Ladung bei Kurvenfahrt vom Auflieger rutschen würde. Das Schwallphänomen war in dieser Form ebenfalls nicht bekannt. Auch das Kavernenproblem ist neuartig. Es war erstmals durch eine Polizeikontrolle im Jahre 2001 öffentlich bekannt geworden.

Nach dieser ersten Messreihe waren neue Fragen entstanden, insbesondere nach dem Einfluss der Holzart oder der Stammlänge oder auch die Frage nach der Häufigkeit solcher Ereignisse. Es sollte deshalb in einer zweiten Messreihe nach Einflussgrößen und deren Gewichtung gesucht werden. Im physikalischen Sinne waren es deshalb nicht Versuche, sondern bereits Untersuchungen. Insofern baut die zweite Reihe auf der ersten auf.


1.2  Zur Untersuchung im Juli 2006

Es wurden 15 Versuche zum Schwallphänomen gefahren und 15 zum Kavernenproblem. Bei zwei Bremsungen mit querverladenem Holz konnte Schwall festgestellt werden, bei den 15 Kavernenversuchen mit längsverladenem Holz wurde eine Bewegung aus einer Kaverne registriert und zwei Stammverschiebungen in Längsrichtung.


1.3  Verwendete Begriffe

Hingewiesen sei darauf, dass die in diesem Bericht benutzten Begriffe, wie Kaverne, Teil- oder Komplettbewegung oder ballige Verladung u. ä., im Bericht II nicht erneut definiert werden.

In diesem Bericht werden zunächst zu den Messgeräten, den Fahrzeugen und Ladungen Ausführungen gemacht, dann zu den Versuchsbedingungen und schließlich in Feststellungen Erkenntnisse aus den Versuchen. Daraus werden im Weiteren Rückschlüsse gezogen.



    1)  Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft

    2)  Berufsgenossenschaft Fahrzeughaltungen


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