Foto des Monats – Dezember 2006 [English version]




Auf die Palette, fertig, los!


Foto des Monats - Dezember 2006

Abbildung 1 [Raymond Lausberg – Police Fédérale – WPR Battice]


Werte Ladungssicherungsinteressierte!

Auf dem ersten Bild sehen Sie ein Fahrzeug, das u. a. für den Transport von Flugzeugpaletten prädestiniert ist. Hierzu werden die Rollen benötigt, die pneumatisch hochgefahren und abgesenkt werden. Selbstverständlich sind derartige Fahrzeuge auch für den Transport von normalen Stückgütern geeignet. Die Zerstörung der Stirnwand und der vorderen linken Ladebordwand nebst Curtain weist auf einen Unfall hin. Dieser Unfall kam von innen. Zwei Coils, die schätzungsweise jeweils zwischen 8 und 12 Tonnen gewogen haben, waren mit der Wickelachse stehend oder auch „Eye to Sky“ auf Paletten oder Schlitten geladen und mit jeweils zwei Gurten niedergezurrt.

Wie unschwer auf dem zweiten Bild zu erkennen ist, war diese Art der Verladung und vor allen Dingen der Sicherung nicht geeignet. Derart große und schwere Coils einfach nur auf eine Palette oder Schlitten zu legen, sie auf einen Curtainsider zu verladen, ohne Antirutschmaterialien, ohne Direktsicherung und ohne Formschluss, sondern einfach nur mit zwei „lächerlichen“ Niederzurrungen, zeugt schon von erheblicher Kaltschnäuzigkeit.


Foto des Monats - Dezember 2006

Abbildung 2 [Raymond Lausberg – Police Fédérale – WPR Battice]


Wer so etwas macht, bringt das Leben des Fahrers und anderer Verkehrsteilnehmer akut in Gefahr.

Wenn derartige Ladung wie beschrieben verladen werden soll, ist grundsätzlich zu prüfen, ob die Ladefläche die Belastung tatsächlich auch aushält, oder ob zur Lastverteilung noch Maßnahmen ergriffen werden müssen. Wenn dem so ist, kann man überlegen, ob die Ladungssicherungsaufwendungen durch die Verwendung von reibungserhöhenden Matten direkt zwischen Coils und Palette und zwischen Palette und Ladeboden verringert werden können. Wenn durch diese Maßnahme der Reibbeiwert auf 0,5µ heraufgesetzt werden kann, können vier diagonal versetzte Direktsicherungen, die durch das Auge des Coils geführt werden, eine adäquate Sicherung gewährleisten.

Das Bild zwei zeigt die Coils nach dem Unfall (Alleinunfall, ohne Fremdbeteiligung). Hier sind deutlich Verpackungsscheiben zu sehen, die eine Sicherung durch das Coilauge selbst verhindern. Auch in diesem Fall kann mit Direktsicherung – zwar nicht durch das Coilauge, sondern ausgeführt als Umspannung – gearbeitet werden. Ggf. sind für diese Art von Sicherung etwas längere Gurte erforderlich.

Das wichtigste in Stichpunkten:

Reibung zwischen Coils und Palette auf mindestens 0,5 µ bringen
Reibung zwischen Palette und Ladefläche auf mindestens 0,5 µ bringen
Einsatz von mindestens vier Direktsicherungen, besser Umspannungen
(Wirkrichtung: vorn, hinten, rechte und linke Seite)


Die allerbeste Lösung zum Coiltransport ist die Wahl eines geeigneten Fahrzeuges mit Coilwanne, Rungen zur formschlüssigen Sicherung nach vorn, ggf. Verspannvorrichtungen zur Sicherung der Coils nach hinten und entsprechend dimensionierte Ladungssicherungsmaterial nebst Ladungssicherungspunkten.


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